Phosphorrecycling aus Klärschlammasche: Neues mikrobiologisches Verfahren

Die Fritzmeier Umwelttechnik GmbH & Co. KG hat zusammen mit Partnern ein umweltfreundliches Verfahren zum Phosphorrecycling entwickelt und zur Technikumsreife gebracht.

Mit der P-bac-Technologie können den Angaben nach bis zu 90 Prozent des ursprünglichen Phosphats aus der Klärschlammasche umweltfreundlich und vergleichsweise wirtschaftlich zurückgewonnen werden. Die Phosphorverbindungen seien sehr gut pflanzenverfügbar und können somit direkt zur Düngung eingesetzt werden. Wesentlich für das kostengünstige Verfahren sei auch, dass das Prozesswasser im Kreislauf geführt werden kann. Es würden keine problematischen, schwierig zu entsorgenden Prozessströme entstehen.

Fixieren von Kohlendioxid aus der Atmosphäre
Bei chemischen Verfahren wird die Klärschlammasche beispielsweise mit großen Mengen an Schwefelsäure behandelt, um damit den enthaltenen Phosphor zu lösen. Dies ist beim mikrobiologischen P-bac-Verfahren anders. Mikroorganismen absorbieren Kohlenstoffdioxid aus der Luft und stellen unter Zugabe von elementarem Schwefel selbst Schwefelsäure her, mit dem sie den Phosphor und enthaltene Schwermetalle in wasserlösliche Salze umwandeln und aus der Asche lösen.

Dieses Verfahren ist an die mikrobiologische Erzlaugung (Bioleaching) angelehnt. Der durch die biologisch produzierte Schwefelsäure gelöste Phosphor wird im Anschluss von Mikroorganismen selektiv umgesetzt, von der Laugungslösung abgetrennt und kann somit zur weiteren Verwertung als Düngemittel zurückgewonnen werden. Damit wird Fritzmeier Umwelttechnik zufolge ein Produkt gewonnen, das den Vorgaben der EU-Düngemittelverordnung entspricht. Die P-bac-Technologie wird als leicht skalierbares Verfahren dargestellt, das besonders umweltfreundlich sei und für die Betreiber von Kläranlagen zu mannigfachem Nutzen führe.

www.fritzmeier-umwelttechnik.com

(EU-Recycling 04/2020, Seite 55, Foto: IndustryAndTravel/Shutterstock.com)

 

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