Forschung und Strategien zu per- und polyfluorierten Stoffen

Internationale Experten tauschten sich am 30. November und 1. Dezember in einer Online-Konferenz über den Umgang mit Umweltbelastungen durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) aus.

Im Fokus der Konferenz „PFAS – Dealing with contaminants of emerging concern“, die im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands stattfand, standen aktuelle Entwicklungen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Politische Entscheidungsträger und hochrangige Forschende aus 19 europäischen Ländern, Nordamerika, Australien und Asien beteiligten sich an den Fachdiskussionen.

Die Europäische Kommission hat in ihrer Chemikalienstrategie ein Verbot der über 5.000 Stoffe in verschiedensten Produkten als ein wichtiges Ziel definiert. PFAS werden wegen ihrer besonderen wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften eingesetzt in einer Vielzahl von Alltagsprodukten, zum Beispiel in Outdoor-Kleidung, Kochgeschirr, Teppichen oder Feuerlöschschäumen. Regelmäßig werden PFAS-Kontaminationen in Böden und Grundwasser entdeckt, und immer mehr Studienergebnisse belegen, dass PFAS-belastete Böden und Gewässer eine ernste Gefährdung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit darstellen. PFAS können in Trinkwasser und Nahrung übergehen. Vor zwei Jahren hat daher die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit Sitz in Parma den Schwellenwert für die zulässige wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) der wichtigsten PFAS drastisch – um das Tausendfache – gesenkt. Vor kurzem wurde der Schwellenwert von ihr noch einmal reduziert.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 01/2021, Seite 4, Foto: Michal Jarmoluk / pixabay.com)