Stadler modernisiert Sortieranlage in Spanien

Betreiber ist das Unternehmen FCC Medio Ambiente: Die Abfallaufbereitungsanlage CITR (Centro Integral de Tratamiento) bedient 52 Städte und Kommunen im Einzugsgebiet von Marina Alta, Marina Baja und El Campello (Alicante).

Foto: Stadler Anlagenbau GmbH

Die mit der Modernisierung beauftragte Stadler Anlagenbau GmbH ersetzte innerhalb von drei Monaten die veraltete Sortiertechnologie durch neueste Lösungen führender Marken. „Das CITR von Las Marinas in El Campello ging 2009 in Betrieb. Eine Sanierung war jetzt einfach fällig“, äußert Javier Cerezo, Technischer Leiter bei FCC Medio Ambiente, die Beweggründe: „Letztendlich ergab sich das Projekt aus der Notwendigkeit, die Anlage an die neuen Vorschriften anzupassen, die eine verstärkte Rückgewinnung von Materialien, die Behandlung getrennt gesammelten Bioabfalls und ein sorgfältigeres Vorgehen im Hinblick auf Geruchsemissionen verlangten.“ Die Sanierung musste bei laufendem Betrieb erfolgen und dabei das saisonal schwankende Abfallaufkommen der 52 bedienten Städte und Kommunen berücksichtigen. Sie liegen in den Gebieten von Marina Alta und Marina Baja und umfassen einen großen Teil der Küste von Alicante, darunter so bekannte Städte wie Benidorm, Denia, Calpe und Jávea. Laut Policarpo Caballero, Projektleiter bei Stadler, musste die Anlage nur an zwei Tagen abgeschaltet werden: „Die Zusammenarbeit mit FCC Medio Ambiente hat hier ausgezeichnet funktioniert und es gab keine Unterbrechungen im Betrieb, da wir mit vorhandenen Förderern sozusagen einen Bypass zwischen Trommel und Sortierkabine herstellen konnten.“

Fünf verschiedene Anlagen-Bereiche wurden mit neuen Maschinen ausgerüstet: Kompostierung, Raffinierung, biologische Methanisierung, Hausmüll und getrennt gesammelter Bioabfall. Um optimale Ergebnisse bei der optischen Sortierung zu erzielen, lieferte und installierte Stadler zwei Siebtrommeln für die Vorsortierung von verschlossenen Beuteln und Flaschen in unterschiedlichen Größen sowie drei Ballistikseparatoren – zwei davon für die beiden Fraktionen, die die Trommel verlassen, und einen dritten für die Fraktion aus Sperrmüll nach Durchlaufen eines Schredders.

Neue Linie zur Bioabfall­-Vorbehandlung
„In der Anlage für die biologische Methanisierung wurden unsere neuen Förderer zwischen vielen vorhandenen Förderern und Maschinen platziert. In der Hausmüllanlage haben wir Trommeln, Sortierkabinen und Förderer wiederverwendet und beim Kunden bereits vorhandene Förderer angepasst, indem wir sie entsprechend der Anforderungen der neuen Anlagenkonstruktion verlängerten oder kürzten“, erklärt Policarpo Caballero. Darüber hinaus installierte Stadler eine neue Linie zur Vorbehandlung von Bioabfall, damit dieser Materialstrom in Übereinstimmung mit den aktuellen Entsorgungsvorschriften getrennt verarbeitet werden kann, sowie eine neue Kompostierungslinie und eine für die Glassortierung.

Ein besonders innovatives Element der modernisierten Anlage ist eine Einheit zur Herstellung von festen Ersatzbrennstoffen, die in der Zementindustrie genutzt werden. Javier Cerezo: „Diese Linie umfasst neben anderen Prozessen eine Trocknungsphase bei niedrigen Temperaturen, damit der erforderliche Feuchtigkeitsgehalt erhalten bleibt. Die Anlage wurde so ausgerüstet, dass sie auf die individuellen Anforderungen der Kunden zugeschnittene Ersatzbrennstoffe produzieren kann. Sie kann beispielsweise Parameter wie Zusammensetzung, Granulometrie und Feuchtigkeitsgehalt steuern.“

www.w-stadler.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2021, Seite 49, Foto: Stadler Anlagenbau GmbH)