Cabrio-Halle am Kai – Logistik passgenau
Rasches Entladen vom Binnenschiff, sicheres Zwischenlagern der Stahl-Rohware, kürzester Weg zur Weiterverarbeitung: So lauteten die Anforderungen an eine neue Lagerhalle im Donauhafen Krems.
Gelöst wurden die Vorgaben des Bauherrn mit einer LÜRA-Schiebedachhalle der Firma RMS – mit größtmöglichem Fassungsvolumen und passgenau errichtet auf dem knapp bemessenen Baufeld zwischen Donaukai und Werkshalle. Das Schiebedach lässt sich zu 100 Prozent öffnen, sodass der Hafenkran überall direkt hineingreifen kann.
Schiebedachhalle als Zwischenlager
Donauhafen Krems, Österreich, 60 Kilometer vor den Toren Wiens: wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Südost- und Nordwesteuropa, mit hervorragender trimodaler Anbindung an Wasser/Schiene/Straße.
Dort hat auch ein internationaler Dienstleister für Stahl einen seiner zentralen Standorte. Per Schiff werden hier Stahlblech-Coils aus zahlreichen Ländern zur Verarbeitung angeliefert. Bislang lagerte das Unternehmen das wertvolle Rohmaterial innerhalb der werkseigenen Fertigungshalle, wenige Meter vom Donaukai entfernt. Doch dort wurde es zu eng. Effizient zusätzliche Lagerfläche schaffen? Keine leichte Aufgabe! Denn für das neue Zwischenlager blieb nur die begrenzte Fläche zwischen Hafenkai und Werk.
Die Wahl fiel auf eine LÜRA-Schiebedachhalle der RMS GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Wesel, Nordrhein-Westfalen ist Spezialist für Schüttguthallen und -boxen und zeichnet verantwortlich für die Gesamtplanung, Koordination und Abwicklung des Projekts in Krems.
Basis der „Cabrio“-Halle sind, wie bei allen LÜRA-Hallen, die von RMS entwickelten Stellwände aus Stahl – enorm standsicher und dennoch schnell aufgebaut. Sie vereinen viele Funktionen und bieten auch höchste Stabilität für Dachkonstruktionen. So fungieren sie als Tragwerk für komplette Hallen, mit weicher oder harter Bedachung: Bogen-, Pult- oder – wie in diesem Fall – Schiebedach.
Maßdimensioniert mit Flachdach
„Jede Halle, die wir planen und bauen, ist eine Einzelanfertigung. Mit Dimensionen und Eigenschaften nach Maß“, erläutert Kai Kubasch, Projektleiter der RMS GmbH. Auch das Coilware- Zwischenlager in Krems wurde exakt nach den Wünschen des Kunden unmittelbar am Ufer erstellt und ins vorgegebene Baufeld eingepasst: LÜRA-Stellwände aus Stahl in Höhe 3,6 Meter und 4,8 Meter, Hallen-Länge 62,8 Meter x Hallen-Breite 12,38 Meter. Die Firsthöhe des ebenfalls stählernen „Cabrio“-Flachdachs betrage sieben Meter, ergänzt Kai Kubasch: „Es brauchte eine Mindesthöhe, um maximalen Arbeitsraum im Innern und für den Kran zu gewährleisten. Andererseits darf das Dach eine gewisse Höhe nicht überschreiten, sodass der Kran nicht damit kollidiert.“
Optimal schlanke Prozesse
Umschlag vom Schiff – Schiebedachhalle als Puffer – Verarbeitung im Werk direkt nebenan: Diese LÜRA-Systemlösung bedeutet für den Bauherrn maximal effiziente Logistik ohne Zwischenschritte. Das Cabrio-Dach ist in zwei Teilen aufschiebbar und lässt sich so zu 100 Prozent öffnen. Jedes der beiden Elemente misst circa 11,6 x 30,5 Meter. Schneller Zugriff per Hafenkran, leichte Be- und Entladung von oben: Die hochwertige Coilware verbringt kaum Zeit im Außenbereich. Sie gelangt sofort in die schützende Halle zum Ablagern, Stapeln, Vorsortieren. Eine Fläche von 624,7 m² steht dafür nun zur Verfügung, bei einem Hallenvolumen von circa 4.160 m3. Wieder per Kran geht’s hinüber ins Werk zum „Abtafeln“, dem Abwickeln und Zuschneiden. So verarbeitet, werden die Produkte dann auf der Straße zu Kunden in ganz Europa transportiert.
Isoliertes Dach: Güter geschützt
Rasch im Trockenen, sicher geschützt vor Niederschlag, Immissionen und Gefahren: Die Schiebedach-Systemlösungen von RMS sind ideal für hochwertige Güter und Schüttgüter, für die ein Abladen auf dem Kai beziehungsweise eine Zwischenlagerung im Freien nicht in Frage kommt. Dazu zählen zum Beispiel Agrarprodukte, belastetes Material und solches mit anhaftenden wassergefährdenden Stoffen. Und die Stahlcoils in Krems: Durch das Warmdach der Halle genießen sie besonderen Schutz. Die Sandwich- Dachelemente und deren Wandkonstruktion bestehen aus einem Kern aus Polyurethanschaum, eingebunden in zwei Lagen Stahl. Kondensiert warme Luft in der kalten Schale, verhindert die Dämmung ein Abkondensieren in der Halle: Das dort gelagerte Material bleibt trocken.
Zügig auf und zu
Das Antriebssystem der beiden Dachelemente besteht aus einer Hochleistungs-Rundstahlkette, optimal für den Außeneinsatz. Sie ist langlebig, korrosionsbeständig, kräfteresistent und einfach zu warten. In nur drei Minuten öffnet oder schließt sich ein Dachelement, umrichtergesteuert, mit einer Geschwindigkeit von circa 14 m/min. Die Elemente fahren leichtgängig so übereinander, dass immer eine Seite, also beinah 50 Prozent der Dachfläche, geöffnet sein kann. „Aber man kommt auch an die Mitte ran“, demonstriert Kai Kubasch: „An einer Hallenseite kragt das Dach über. Auf dem Kragen lassen sich beide Elemente überein- ander fahren.“ So wird die Hallenmitte frei und der Kran kann auch dort von oben be- und entladen.
Rundum robuster Stahl
Ein weiterer Vorteil der schützenden Rundum-Stahlkonstruktion: Sie ist äußerst robust. Am Kremser Donaukai kann es ruppig zugehen; im Umfeld wird viel Schüttgut umgeschlagen. Ein rasanter Radlader, oder die Kranführer, deren Blicke nicht in jeden Winkel gehen können … „Unsere LÜRA-Stellwände und -Hallen sind ja für den Schüttgutbereich konzipiert und stecken eine Menge weg“, erklärt dazu Kai Kubasch. Gerade deshalb seien sie auch optimal zur Lagerung der wertvollen Coils.
Schnell betriebsbereit
LÜRA-Hallen können kurzfristig errichtet werden, fügt der Projektleiter von RMS noch hinzu. Denn trotz der individuellen Bauweise: Die Konstruktions- und Bauzeit einer LÜRA-Schiebedachhalle wie in Krems beträgt nur wenige Wochen.
Unter www.rms-luera.de gibt es zu den Hallenbau- und Lagertechniklösungen weitere, detaillierte Informationen.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2021, Seite 38, Advertorial, Foto: RMS GmbH)