Upcycling von Polyolefinen durch Additive

Auf der K 2022 stellte die L. Brüggemann GmbH & Co. KG drei neue Additive zur verbesserten Stabilisierung von Kunststoff-Rezyklaten vor.

Sie sorgen dafür, dass die Rezyklate auch ohne die Beimischung von Neuware sehr gute mechanische und Verarbeitungseigenschaften bieten, unterstrich das Familienunternehmen mit Stammsitz in Heilbronn. Diese Stabilisatoren des Typs „Brüggolen R“ würden für die einfache und homogene Verteilung im Rezyklat in Form von staubfreien Additiv-Blends in kompaktierter Granulatform geliefert.

Laut Brüggemann sind zwei der neuen Stabilisatoren für das Recycling von Polypropylen vorgesehen. Dabei sei „Brüggolen TP-R2090“ für Post-Industrial- und Post-Consumer-Abfälle optimiert, während sich das Additiv des Typs TP-R8895 mit seinem erhöhten Säurefänger-Gehalt speziell für das Recycling von Polypropylen aus Batteriekästen eigne. „Beide Additive führen zu Rezyklaten hoher Qualität, die mit herkömmlicher Re-Stabilisierung selbst bei hohen Dosierungen nicht erreicht werden kann“, versichert der Additiv-Spezialist.

Brüggolen TP-R8895 verbessert signifikant den Erhalt der mechanischen Eigenschaften von Polypropylen-Rezyklaten nach Schnelltest bei 150 °C Hitzelagerung (Abb.: Brüggemann)

Für das Recycling von Polyethylen ist der Stabilisator „Brüggolen TP-R2162“ konzipiert. Dieses Produkt „enthält ebenfalls die neue Reparaturtechnologie und ist besonders für LLDPE-Rezyklate geeignet, die in der Folienextrusion eingesetzt werden“, berichtet die Firma. „Hier bewirkt der Reparaturmechanismus unter anderem eine erhöhte mechanische Anfangsfestigkeit sowie eine deutlich verringerte Zahl von Fehlstellen in der extrudierten Folie.“ Laborversuche haben den Angaben zufolge gezeigt, dass bei einem Anteil von 0,3 Prozent die Zugfestigkeit um rund 25 Prozent und die Reißdehnung um rund 10 Prozent steigen. Die von Brüggemann speziell entwickelte Technologie erlaube, Fehlstellen in den Molekülketten zu reparieren, die durch die Verarbeitung sowie den Gebrauch entstehen und die Qualität beeinträchtigen. „Das Rezyklat wird nicht nur durch Re-Stabilisierung vor weiterer Schädigung geschützt, sondern die Qualität entspricht durch Reparatur der Polymerketten nahezu der Neuwarequalität.“

Wie das Unternehmen weiter hervorhob, ergänzt es mit den neu vorgestellten Brüggolen-Produkten für Polyolefine sein bestehendes Portfolio an Additiven für das werkstoffliche Recycling von Polyamiden. Dazu gehören Langzeitwärmestabilisatoren, Prozessstabilisatoren, Fließverbesserer, reaktive Kettenmodifikatoren, Nukleierungsmittel und andere Prozesshilfsmittel.

www.brueggemann.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2022, Seite 33, Foto: Meaw_stocker / stock.adobe.com)