Bioextruder von Lehmann

Die Unternehmen Lehmann-UMT GmbH und LMEngineering GmbH veranstalten vom 22. bis 24. März 2023 in Pöhl in Sachsen eine Hausmesse zu ihren Produkten. Weltweit sind die Bioextruder aus dem Vogtland bereits erfolgreich im Einsatz – für eine kosteneffiziente und passgenaue Subs­trataufbereitung schwer zerfaserbarer Stoffe, beispielsweise für die energetische Nutzung in Biogasanlagen oder für die Herstellung von Torfersatzstoffen.

Foto: Lehmann-UMT GmbH

Ob Stroh, Festmist, Landschaftspflegematerial oder Baumwollreste: Der Bioextruder von Lehmann kann für nahezu alle biogenen faserhaltigen Substrate eingesetzt werden. Der Prozess in den Doppelschneckenextrudern basiert auf mechanischem Aufschluss, welcher teilweise bis auf Zellebene erfolgt. Die dadurch vergrößerte Oberfläche sorgt für eine beschleunigte Hydrolyse. Außerdem wird die Verweilzeit im Fermenter verkürzt – bei verbessertem Ausfaulgrad. Das extrudierte Material verfügt über ein größeres Wasseraufnahmevermögen, wodurch es kaum aufschwimmt. Das Gärsubstrat verteilt sich nahezu optimal im Arbeitsvolumen des Fermenters, sodass erhebliche Einsparungen der Rührenergie und der damit verbundenen Kosten erzielt werden. Ein wesentlicher Nutzen liegt in der Erhöhung des Biogasertrags, welche je nach Material mehr als 20 Prozent betragen kann.

Höhere Leistung und neue Anwendungen
Schon 1994 hat das mittelständische Unternehmen Lehmann Extruder gefertigt, welche durch deren große Leistungsfähigkeit von mehr als 200 kW vor allem auf die Herstellung von Holzfaserstoff als Alternative zu Torf ausgerichtet waren. Da der Preis für Torf vergleichsweise gering war, blieb die erhoffte Nachfrage jedoch aus. Mit der verstärkten Einschränkung des Torfabbaus in vielen europäischen Ländern in den kommenden Jahren steigt seit 2021 die Nachfrage nach Anlagen, die für die Holzzerfaserung ausgelegt sind. Dies gab Anlass zur Weiterentwicklung der 180 kW- und 240 kW-Extruder. Die Doppelschneckenextruder bieten ein sehr gutes Kosten-/Nutzenverhältnis bei der Herstellung von Holzfaserstoff beispielsweise für die Pflanzenerdenindustrie.

Zu den Exponaten der Hausmesse gehören der 22 kW- und der 74 kW-Extruder, welche optimal für die Aufbereitung stark ligninhaltiger Substrate ausgelegt sind, sowie der Laborextruder, welcher insbesondere für kleine Materialmengen und Forschungszwecke Anwendung findet. Im Mittelpunkt der Messe steht der weiterentwickelte 180 kW-Extruder – die neue Generation der Bioextrusion für höhere Durchsatzraten und optimalen Substrataufschluss.

www.lehmann-umt.de, www.lmengineering.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 02/2023, Seite 46, Foto: Lehmann-UMT GmbH)