Weiterhin Aufklärungsbedarf beim Recycling von Elektroaltgeräten

Klassische Elektroaltgeräte werden in Deutschland größtenteils korrekt entsorgt. Doch fühlen sich viele Verbraucher nicht ausreichend über die fachgerechte Entsorgung elek­tronischer Geräte informiert. Aufklärungsbedarf besteht insbesondere bei versteckter Elektronik.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle GfK-Verbraucherumfrage *) im Auftrag des ZVEI e.V. – Verband der Elektro- und Digitalindustrie. Demnach wird Recycling überwiegend als wichtig erachtet: 85 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen die Wiederverwendung von Rohstoffen elektronischer Produkte viel bedeutet. Allerdings weiß über ein Drittel der Befragten nicht genügend darüber, wie Elektro-Altgeräte fachgerecht entsorgt werden. Insbesondere bei Produkten mit verbauter Elektronik zeigen sich Defizite. So erkennen die Befragten beispielsweise Fahrradhelme mit Rücklicht (34 Prozent) oder Musik spielende Grußkarten (39 Prozent) häufig noch nicht als Elektroaltgeräte. Deutlich besser sieht es bei offensichtlichen Hausgeräten wie Wasserkochern (91 Prozent) oder Waschmaschinen (90 Prozent) aus, die richtigerweise als Elektroaltgeräte eingestuft werden.

Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
„Recycling ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und jede und jeder kann einen wertvollen Beitrag leisten“, meint Christian Eckert, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Umwelt im ZVEI, zur Umfrage. „Erst wenn Hersteller und Konsumenten an einem Strang ziehen, kommen wir dem Ziel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft näher. Dabei helfen keine vorgeschriebenen, starren Quoten. Als Gesellschaft müssen wir den offensichtlichen Willen zum Recycling noch besser kanalisieren und in Taten umzusetzen.“

Wichtig dabei sei, die etablierten Entsorgungswege einzuschlagen: vom kommunalen Wertstoffhof bis zur Abgabe im Handel. Die meisten Verbraucher nutzen dabei den Wertstoffhof. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, in den vergangenen zwei Jahren elektrische oder elektronische Geräte dort entsorgt zu haben. Auch die Übergabe des Altgeräts im Rahmen der Lieferung eines neuen Geräts (20 Prozent), die Abholung durch den kommunalen Entsorger (19 Prozent) sowie die Rückgabe im Fachgeschäft (15 Prozent) hätten sich bewährt. Erfreulich ist, dass die Verbraucher neue Wege annehmen. Bereits knapp zehn Prozent nutzen die Möglichkeit, Altgeräte im Supermarkt abzugeben. Diese Möglichkeit besteht erst seit 2022. Dennoch bleibt vermehrte Aufklärung wichtig. Laut der ZVEI/GfK-Umfrage entsorgten in den vergangenen 24 Monaten sechs Prozent der Befragten ihre Altgeräte im Restmüll und drei Prozent im gelben Sack.

Um zu verhindern, dass Elektrogeräte falsch entsorgt werden, bedarf es zielgerichteter und stetiger Information. Als Gemeinsame Stelle der Hersteller informiert die Stiftung Elektro-Altgeräte Register (Stiftung ear) mit der Kampagne „Plan E“ im Rahmen ihres gesetzlichen Informationsauftrags bundesweit die Verbraucher über die korrekte Entsorgung von elektronischen Altgeräten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, das Umweltbundesamt wie auch der ZVEI und seine Mitglieder unterstützen diese Kampagne.

*) Die repräsentative Online-Umfrage wurde im Oktober 2023 mit dem GfK eBUS im Auftrag des ZVEI durchgeführt. Befragt wurden 1.007 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Deutschland.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 11/2023, Seite 11, Foto: Landratsamt Kitzingen studio zudem / abfallbild.de)