Anreizsysteme zur Rücknahme von Elektroalt­geräten und Lithium-Ionen-Akkus

Die zugelassenen Rücknahmesysteme für Elektroaltgeräte und Lithium-Ionen-Akkumulatoren haben eine Projektinitiative gestartet.

Im Koalitionsvertrag ist die Einführung von Anreizsystemen vorgesehen, um die Rücknahme bestimmter Elektroaltgeräte und Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern und diese ordnungsgemäß und schadlos einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zuzuführen. Im Zuge der Arbeiten an einer neuen Europäischen Batterieverordnung haben verschiedene Akteure zudem die Einführung einer Pfandpflicht für Batterien vorgeschlagen. Befürworter sehen hier einen Lösungsweg, die Rücknahme- und Recyclingquoten für Lithium-Batterien und Altgeräte zu erhöhen und die Sicherheitsrisiken bei ihrer unsachgemäßen Entsorgung zu reduzieren. Im Rahmen des produktbezogenen Umweltschutzes sind die Zielsetzungen und Interessenlagen der am Wirtschaftskreislauf beteiligten Stakeholder unterschiedlich. Dennoch besteht ein gemeinsames Interesse zur Diskussion und Entwicklung geeigneter Lösungsansätze.

Lösungsansätze
Ziel der Initiative ist es, im Rahmen eines von der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) organisierten und neutral moderierten Diskussionsprozesses die Wirkweisen möglicher Anreizsysteme und Handlungsoptionen zu betrachten und praktikable Möglichkeiten für die Umsetzung zu finden. Anhand von Leitfragen werden die Handlungsoptionen bewertet, wobei auf folgende Kriterien zu achten sein wird:

  • Erwartete Wirkung auf Sammelquoten
  • Wechselwirkung mit anderen abfallpolitischen Zielsetzungen wie z. B. längere Produktnutzung, Instandsetzung oder Mehrfachnutzung
  • Ökonomische Wirkung, wettbewerbliche Auswirkungen
  • Kompatibilität mit dem bestehenden Rechtsrahmen und evtl. Änderungsbedarf
  • Aufwand-/Nutzen-Relation

Im Ergebnis werden die aus Sicht der Wirtschaftsbeteiligten gemeinsam bestehenden Handlungsoptionen und der gegebenenfalls existente, weitere Forschungsbedarf formuliert.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2022, Seite 4, Foto: AfB)