Effizientes Abfallmanagement mit LiDAR-Technologie
Das schottische Abfallentsorgungsunternehmen Levenseat Renewable Energy Ltd. hat nach Einrichtung einer LiDAR-basierten Lösung von Blickfeld zur Bestandserfassung nun jederzeit Zugriff auf aktuelle Zahlen zum Materialvorrat.
Mit den bisher angewandten Methoden – hauptsächlich visuelle Schätzung bei der Anlieferung und Zählung von ankommenden Lkws – war es Levenseat nicht möglich, die Bestandsmenge exakt zu ermitteln. Der Mangel an Bestandsinformationen für die Abfallsortierung und -behandlung zur Energieerzeugung führte zu ineffizienten Prozessen und machte die Abläufe empfindlich gegenüber Störungen. Wenn es beispielsweise aufgrund von Maschinen-Ausfällen zu einer übermäßigen Ansammlung von Material in der Lagerhalle kam, stiegen die Sicherheitsrisiken: Die größere Abfallmenge erhöhte das Brandrisiko, brachte die Lagerkapazität an ihre Grenzen und erforderte teilweise die Umleitung von Lkw zu anderen Standorten, was sich negativ auf die logistische Effizienz auswirkte. Umgekehrt führte zuweilen eine unzureichende Auslastung der Lagerfläche zu verpassten Chancen: Verfügbare Verarbeitungsressourcen wurden nicht vollständig genutzt und es wurde weniger produziert, als möglich gewesen wäre, was sich letztlich in den Zahlen niederschlug. Daher sollte eine exaktere Technologie zur Vorratserfassung gefunden und eingeführt werden.
Reibungslosere Abläufe
Die Wahl fiel auf eine Volume Monitoring-Lösung des Münchner Herstellers Blickfeld GmbH, die vom Partnerunternehmen Quvo bei Levenseat installiert wurde. Sie basiert auf LiDAR-Technologie („Light Detection and Ranging“) und liefert Echtzeit-Materialdaten. Das funktioniert, indem LiDAR-Sensoren mehrere hunderttausend Laserpulse pro Sekunde über ein großes Sichtfeld aussenden und damit das Umfeld systematisch scannen. Daraus werden 3D-Abbildungen der Oberfläche erstellt, aus denen eine sogenannte Perzeptionssoftware das Volumen präzise berechnet. Lediglich vier an der Decke montierte Blickfeld LiDAR-Sensoren des Modells „Cube 1“ reichen trotz der riesigen Dimensionen der Levenseat-Halle aus, um die Daten zu erheben und den Mitarbeitenden zum Abruf auf intuitiv bedienbaren Dashboards auf ihrem Smartphone, Tablet oder Desktop-Computer zur Verfügung zu stellen.
Dank der LiDAR-basierten Erfassung des Bestandsvolumens konnte Levenseat die Effizienz im Lagerbereich und in den logistischen Prozessen steigern. Die Arbeitsabläufe sind jetzt reibungsloser, die Disposition der Lkw präziser gesteuert, die Auslastung der Verarbeitungsmaschinen optimiert und Verzögerungen bei der Verarbeitung minimiert. Außerdem ist Levenseat nun in der Lage, Sicherheitsrisiken, die durch Überfüllung der Anlage entstehen, wie etwa eine erhöhte Brandgefahr, im Vorfeld entgegenzuwirken. Das Unternehmen arbeitet bereits an der Ausrüstung eines zweiten Standorts, weitere sollen folgen.
levenseat.co.uk, blickfeld.com
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2023, Seite 36, Foto: Blickfeld GmbH)