Luftfilteranlage in Recyclinghalle verhindert Feinstaub- und Mikroplastik-Emissionen

Die Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH hat Anfang Dezember eine Luftfilteranlage in der neu errichteten Recyclinghalle von Source One Plastics in Eicklingen, Niedersachsen installiert. Sie verhindert, dass Feinstäube oder Mikroplastikpartikel in die Umwelt emittieren.

Mit der Installation der Luftfilteranlage neigt sich die finale Bauphase der Sortier- und Recyclinganlage ihrem Ende. Die Kaltinbetriebnahme startete im Januar 2024. Ihren regulären Betrieb nimmt die erste Anlage der Source One Plastics GmbH Ende Februar 2024 auf.

Trockenmechanische Aufbereitung
Zum Einsatz kommt ein innovatives trockenmechanisches Aufbereitungsverfahren für Kunststoffe. Herkömmliche Recyclingverfahren nutzen Wasser für die Reinigung von Kunststoffabfällen. Das Waschen und Trocknen sowie die Waschwasseraufbereitung führen zu einem enormen Energieverbrauch. Die Trockenmechanische Aufbereitung der Abfälle reduziert laut Source One Plastics den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent. Zudem verhindere sie das Emittieren von Mikroplastik in die Umwelt, da die Kunststoffe keinen Wasserkontakt haben und somit keine Mikropartikel ausgespült werden können. „Wir haben den Gesamtprozess der Abfallaufbereitung neu arrangiert“, informiert Kai Hoyer, Geschäftsführer der Source One Plastics GmbH. „Mithilfe einer differenzierten Klassifizierung und einer vorgelagerten Nahinfrarot­sortierung gelingt es uns, den Kunststoff mechanisch zu reinigen. Dies geschieht, indem die Oberflächenverschmutzungen und die Organik unter hohem Druck vom Ausgangsmaterial abgerieben werden.“

Hochleistungsfilter am Emissionspunkt
Die bei der Trockenreinigung des Kunststoffs entstehenden Mikropartikel werden mithilfe eines beständig leichten Unterdrucks in der Recyclinghalle direkt in die Luftfilteranlage gesogen und anschließend zur Wärmeerzeugung kontrolliert verbrannt. „Damit schaffen wir zugleich optimale Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter“, sagt Kai Hoyer. „Unsere Hochleistungsstaubfilter reinigen die Luft bis auf einen Reststaubgehalt von weniger als drei Milligramm pro Kubikmeter. Damit unterschreiten wir die im Arbeitsschutz festgelegte Grenze von zehn Milligramm pro Kubikmeter um mehr als zwei Drittel.“

Der installierte Jet-Schlauchfilter von Schulz & Berger ist inklusive Abluftkamin 24 Meter hoch, wiegt 25 Tonnen und wechselt mithilfe einer Filterfläche von 534 Quadratmetern rund 85.000 Kubikmeter Luft pro Stunde. „Wir haben die Filteranlage so ausgelegt, dass sie den Staub der Source-One-Plastics-Anlage direkt am Emissionspunkt, also dort, wo er entsteht, erfasst. Somit werden in der Halle keine Ablagerungen entstehen“, versichert Jens Konradi, Vertriebsleiter der Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH, und fügt hinzu: „Mit unserer Filtertechnologie ein nachhaltiges Projekt zu unterstützten, das schwer verwertbare Kunststoffe ressourcenschonend wiederaufbereitet, ist eine besondere Freude. Der grüne Gedanke treibt uns alle an.“

schulz-berger.com, s-one.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 02/2024, Seite 47, Foto: O. Kürth)