LDPE-Folienrecycling mit Weima-Shredder bei RKW in Belgien

RKW produziert am Standort Hoogstraten eine breite Palette an LDPE-Folien für verschiedene Anwendungen in Landwirtschaft, Gartenbau, Bauindustrie und verarbeitender Industrie.

Zur Zerkleinerung nutzt das Unternehmen neuerdings einen WEIMA W5.18. Der Einweller schreddert primär LDPE-Folienreste aus der Produktion sowie extern zugekaufte Folien. Nach der Zerkleinerung wird das Material mit der F:GRAN Feeder-Extruder-Kombination von NGR zu Regranulat weiterverarbeitet. Die Umsetzung beider Projekte, zusammen mit der Weima Maschinenbau GmbH und der Next Generation Recyclingmaschinen GmbH (NGR), verlief Hand in Hand.

Blick in den Shredder bei der Folienzerkleinerung (Foto: Weima)

Das Portfolio von RKW in Hoogstraten in Belgien umfasst Silage- und Getreideschläuche, Agrarfolien, Inliner, Gewächshaus- und Gartenbaufolien, die auf hochmodernen Extrusionsanlagen mit bis zu sieben Schichten und bis zu 20 Metern Breite gefertigt werden. Materialreste aus der Produktion werden intern wiederverwertet und externe Folienabfälle zusätzlich eingekauft, um den Bedarf an Regranulat zu decken. Während der Covid-Pandemie entschied sich RKW für die Investition in eine neue Zerkleinerungs- und Extrusionsanlage zur Optimierung des Recyclingprozesses. Zudem sollten Kapazitäten weiter ausgebaut werden. Nach zahlreichen Materialtests und Referenzbesuchen in der Umgebung fiel die Wahl auf den WEIMA W5.18 Einwellen-Shredder sowie die F:GRAN Feeder-Extruder-Kombination von NGR.

Extrem hohe Schnittkraft
Mit einer Rotorlänge von 1.800 Millimetern, einem 80-mm-Rundlochsieb und einem 160 KW starken hydraulischen Direktantrieb von Hägglunds Bosch Rexroth schreddert der Weima-Zerkleinerer durchschnittlich vier Tonnen Kunststoff pro Stunde. Die Verwendung eines hydraulischen Antriebs ist für RKW von Vorteil. Aufgrund des äußerst geringen Massenträgheitsmomentes sowie der aktiven hydraulischen Bremsfunktion des Antriebsstranges in Verbindung mit kürzesten Reaktionszeiten ist dieser im Vergleich zu elektromechanischen Antrieben wesentlich unempfindlicher gegenüber Störstoffen und Erschütterungen jeglicher Art. Das minimiert Schäden an der Maschine und der Schnittgeometrie. Speziell bei flexiblen Materialien wie Filamenten, Big Bags oder eben Folien ermöglicht der Hydraulikantrieb eine extrem hohe Schnittkraft und ein hohes Dreh- und Losbrechmoment.

Einfach und verständlich aufgebaut
„Wir kennen uns sehr gut mit hydraulischen Antrieben aus; daher war das ein Pluspunkt und ein wichtiger Grund zum Kauf. Die Maschine ist außerdem sehr einfach und verständlich aufgebaut, nicht zu komplex. Das erleichtert die Wartung und spart Zeit und Kosten“, erklärt Tom Bevers, Technischer Leiter bei RKW in Hoogstraten.

Die zerkleinerte Folie wird mit einem Förderband weitertransportiert (Foto: Weima)

Servicearbeiten sind beim Shredder über die breite Inspektionsklappe und den Siebkorb sicher und bequem möglich. Zuvor mussten Mitarbeitende von oben über die Trichteröffnung in den alten Shredder (ein Fremdfabrikat) hineinklettern, um Reparaturen durchzuführen. Nach der Zerkleinerung wird das Material mit einem Überbandmagneten von letzten Metallresten befreit. Anschließend erfolgt die weitere Separierung und Trocknung der zerkleinerten Kunststofffolien, ehe sie in 30 Kubikmeter fassende Mischsilos weitertransportiert werden. Diese befüllen dann schließlich die Extrusionsanlage von NGR, wobei das Material im Vorfeld durchgehend umgewälzt wird. In der F:GRAN werden die Flakes bei einer konstant hohen Durchsatzleistung zu hochwertigem Granulat weiterverarbeitet. Der integrierte BritAS Filter verbessert die Reinigung der Flakes, indem er bei jedem Filterwechsel automatisch ein neues Siebgewebe verwendet. Dies gewährleistet, in Kombination mit einer äußerst schonenden Extrusion, eine durchgehend hohe Qualität des Regranulats und ermöglicht es, Verunreinigungen mit minimalem Schmelzverlust aus der Maschine zu entfernen.

Der zuvor verwendete Extruder hatte eine sehr lange Schnecke. In dieser Schnecke war die Verweildauer des Materials zum Teil zu lange und es kam im Anschluss zu Qualitätsproblemen der Regranulate. Mit der neuen Feeder-Extruder Kombination von NGR lösten sich diese Probleme. Im Zusammenspiel mit der hohen Filtrationsperformance des BritAS-Filters konnte die Qualität der Regranulate deutlich verbessert werden.

„Die Umsetzung der beiden Projekte – Weima und NGR – verlief Hand in Hand. Oberstes Ziel war es, die Qualität und den Output unserer Recyclinganlage zu erhöhen. Das haben wir geschafft. Wir können nun mehr Material recyceln und qualitativ bessere Regranulate als zuvor erzielen. So können wir in Zukunft weiterwachsen“, resümiert Tom Bevers.

rkw-group.com, ngr-world.com, weima.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 03/2024, Seite 41, Foto: Weima Maschinenbau GmbH)