Neue Nassschneidmühle von Hellweg für das Folienrecycling

Auf der Fakuma 2023 präsentierte Hellweg Maschinenbau erstmals seine mit einer Zwangszuführung ausgestattete Nassschneidmühle für das Folienrecycling. Deren zukunftsweisendes Antriebskonzept setzt auf Motoren mit geringen Leistungen von 45 kW bis 110 kW.

Diese ermöglichen den Angaben des Herstellers zufolge „bisher unerreicht niedrige Stromverbräuche im Bereich von nur rund 70 bis 90 kWh, und sorgen so für sehr geringe Betriebskosten, die sich dank gleichzeitig hoher Durchsätze bis zu 5.000 kg Folie pro Stunde noch weiter reduzieren“. Das zwangsweise Beschicken per Stopfschnecke sichert laut Hellweg einen langzeitig störungsarmen Betrieb auch bei verunreinigter Eingangsware. Dabei würden die neuen Mühlen – „dank ihrer gewohnt robusten, schweren und langlebigen Ausführung“ – auch anspruchsvollen Anwendungen mit hohen Verschmutzungsgraden gerecht.

Scherenschnittprinzip für „perfekte“ Flakes
Folien aus PET, PE, PP, PS, PVC, PC, PLA, HDPE oder LDPE werden den Schneidmühlen mittels Stopfschnecken zwangszugeführt, sodass der Betrieb auch bei Verunreinigungen in der Eingangsware sicher läuft. Je nach Ausführung sind die Mühlen mit fünf oder sieben Rotor- und zwei oder drei Statormessern bestückt. Aufgrund ihres sehr geringen Verschleißes sorgen diese Messer für zusätzliche erhebliche Kosteneinsparungen. Sie arbeiten nach dem für Hellweg typischen, doppelten Scherenschnitt-Prinzip. Diese Technologie, die einen Benchmark hinsichtlich Schnittqualität und Staubfreiheit setzt, sichert einen konstanten Schnittspalt und erfordert kein Einstellen der Rotormesser.

Der Zerkleinerungsprozess erzeugt dadurch Flakes mit gleichbleibend optimaler Qualität sowie „perfekter Partikelgrößenverteilung und Geome­trie“. Deren scharfkantige und vor allem flache Form ohne Torsion oder Faltung eignet sich, so Hellweg weiter, optimal für die Weiterverarbeitung einschließlich Transport, Waschen und gegebenenfalls Delaminieren. Darüber hinaus minimiert dieses vorteilhafte Prinzip auch die Menge des anfallenden Staubes (Fines), der meist nicht als neuer, wertvoller Rohstoff genutzt werden kann. Je nach verwendeter Siebgröße liegt der Staubanteil typischerweise bei sehr niedrigen drei Prozent und darunter.

Im Markt wird zunächst der Typ MDSG 1500/600 W verfügbar sein. Die Ausführungen MDSG 600/600 W und MDSG 600/300 W werden folgen, kündigt Hellweg an. Dabei steht die erste Zahl in der Typenbezeichnung für die Arbeitsbreite von 600 beziehungsweise 1.500 Millimetern. Die zweite nennt den Durchmesser der aus einem Materialrohling gefertigten, verwindungssteifen und unwuchtfreien Rotoren (300 bzw. 600 mm) mit doppelter, wassergeschützter Außenlagerung – für eine außerordentlich hohe Laufruhe.

Mit Smart Control für optimierte Arbeitsweise
Alle Ausführungen sind mit der von Hellweg entwickelten und inzwischen in einer Vielzahl von Systemen dieses Herstellers bewährten digitalen Smart-Control-Steuerung ausgestattet. Zusammen mit einer internen Verarbeitungslogik ermöglicht diese eine Betriebsweise mit stets maximaler Wirtschaftlichkeit, unabhängig von variierenden Arbeitsbedingungen, bei zugleich minimalem Aufwand für das Bedienpersonal. Damit lässt sich auch die Zwangszuführung über eine Vielzahl von Parametern zielgenau auf die jeweilige Zerkleinerungsaufgabe abstimmen, um die jeweilige optimale Kombination aus Vorschub, Motorlast und Durchsatz bereitzustellen.

Smart Control ist für alle Schneidmühlen-Baugrößen von Hellweg verfügbar, angefangen bei der Beistellmühle der Serie 150 für die Kleinteil- und Angussvermahlung bis zur für härteste Anwendungen ausgelegten Großschneidmühle der Serie 600. Die Steuerung erfasst dazu sowohl Kenngrößen wie Stromverbrauch, Motordrehzahl und Lagertemperaturen als auch den Zustand von Messern, Sieben und Keilriemen.

hellweg-maschinenbau.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2023, Seite 44, Foto: Hellweg Maschinenbau GmbH & Co. KG)