Elektronikrecycling: Neue Aufbereitungsanlage von Immark nimmt Betrieb auf
Altgeräte und Komponenten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder Größe nicht sämtliche Verarbeitungsstufen durchlaufen müssen, können an unterschiedlichen Stufen zugeführt oder entnommen werden.
Die Immark AG (Thommen Group), Pionier und Schweizer Marktführer im Bereich der Entsorgung und Wiederverwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten, nahm am Standort in Regensdorf/Kanton Zürich eine neue, mit ausgeklügelter Technologie ausgestattete Recyclinganlage in Betrieb. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 3.500 Quadratmetern und gewinnt Eisen, Aluminium, Kupfer und Edelmetalle zurück. Dabei erreicht das Unternehmen eine Verwertungsquote von bis zu 95 Prozent. Bis zu zwölf Tonnen Material können pro Stunde verarbeitet werden.

Tobias Thommen, Delegierter des Verwaltungsrates der Thommen Group, Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, und Pouyan Dardashti, CEO der Thommen Group, weihten am 29. August 2024 die Anlage feierlich ein (v.l.) – Foto: Thommen Group
Patrick Wollenmann, bei Immark als Teamleiter Technik tätig, wirkte bei der Planung und Entwicklung der Anlage mit und erklärt: „Die Anlage ist so konzipiert, dass sie modular betrieben werden kann. Das heißt: Materialien und Altgeräte, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder Größe nicht sämtliche Verarbeitungs-Stufen durchlaufen müssen, können an unterschiedlichen Stufen zugeführt oder entnommen werden.“ Spezifische Wertstoffe wie Leiterplatten oder Kunststoffe werden mittels Sensorik erkannt und aus dem Stoffstrom aussortiert.
Vom Altgerät zum Recyclingrohstoff
Altgeräte wie zum Beispiel Computer Staubsauger und Telefone, werden von Kunden aus Industrie und Gewerbe oder von offiziellen SENS/SWICO-Sammelstellen in der Schweiz angeliefert. In einem ersten Schritt wird das Material manuell auf Schad- und Störstoffe geprüft; diese werden aussortiert. In der zweiten Verarbeitungsstufe wird das Material maschinell durch einen Vorzerkleinerer „aufgeknackt“, sodass sich anschließend manuell restliche Schad- und Wertstoffe wie Batterien, Kondensatoren, Kabel, Trafos oder Leiterplatten entnehmen lassen.
Das Material ist dann bereit für den Schredderprozess. Dazu wird ein Rotorschredder eingesetzt. Ziel dieses Zerkleinerungsschrittes ist ein möglichst guter Aufschluss der Materialverbunde zu Eisen, Nichteisen-Metallen (wie zum Beispiel Aluminium und Kupfer) und Kunststoffen. Im Anschluss folgt ein dreistufiger Sortierungsprozess: Metalle und Nichteisenmetalle werden in verschiedenen Körnungen per Magnet- und Sensortechnik getrennt. Was als Elektroschott angeliefert wurde, verlässt die Anlage als Wertstoff in verschiedenen Korngrößen und Qualitäten.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2024, Seite 42, Fotos: Thommen Group)