Leichtbauhallen als flexible Raumlösung: Bauweisen im Überblick
Namensgebend für Leichtbauhallen ist, dass sie auf leichtes Baumaterial wie Holz, Stahl oder Aluminium setzen. Damit kommen sie auf deutlich kürzere Bauzeiten und -kosten als es bei Massivbauten der Fall ist. Welche Arten von Hallen in Leichtbauweise es gibt und in welchen Bereichen sie zum Einsatz kommen.
Eine Leichtbauhalle lässt sich innerhalb weniger Tage errichten. Ihre Einsatzbereiche sind dabei vielfältig, von kurzfristig verfügbarer Lagerfläche über landwirtschaftliche Hallen bis hin zur Sporthalle. Der Aufbau dauert oft nur wenige Tage, wobei eine Leichtbauhalle ebenso einfach wieder demontiert werden kann. Das macht sie auch als temporäre Lösung einsetzbar, beispielsweise auf Events und Messen. So bieten viele Hallenbauer Systemhallen in Leichtbauweise nicht nur zum Kauf, sondern auch zur Miete.
Konstruktion und Materialien
Wie der Name bereits nahelegt, setzen Leichtbauhallen in Abgrenzung zu Massivbauten auf leichtes Material. Ihre Tragkonstruktion besteht aus Holz, Stahl oder Aluminium. Als Wandverkleidung kommt bei ungedämmten Hallen meist Trapezblech zum Einsatz.
Bei isolierten Hallen besteht die Wand zumeist aus Sandwichplatten. Bei Letzteren handelt es sich um mehrschichtige Bauelemente, die aus einer robusten Außenschicht aus Stahlblech oder Aluminium bestehen und einem Kern aus Dämmmaterial wie Polyurethan (PU), Steinwolle oder Polystyrol (EPS). Je nach gewünschter Dämmung sind Sandwichpaneele mit einer Dicke von 40 mm bis 200 mm erhältlich. Auch als Dacheindeckung finden Sandwichpaneele Anwendung.
Preise für Leichtbauhallen
Der Preis für eine isolierte Leichtbauhalle mit Sandwichplatten beginnt bei 400 Euro pro Quadratmeter. Darin enthalten ist rein die Hallenkonstruktion ohne Fenster und Tore. Weitere Kosten entstehen außerdem für den Aufbau und den Transport. Die Kosten für eine Kalthalle liegen zwischen 200 und 300 Euro je Quadratmeter.
Die genannten Preise bilden Orientierungswerte, die im Einzelfall deutlich abweichen können. So sind die tatsächlichen Kosten von vielen verschiedenen Faktoren abhängig wie der Entfernung zum Hersteller, dem Grad der Isolierung sowie der Schnee- und Windlast am Standort der Halle.
Zelthallen als Alternative
Eine weitere Form von Leichtbauhallen besteht in Zelthallen. Diese bestehen ebenfalls in einer Tragkonstruktion aus Stahl oder Aluminium. Als Wand- und Dachelement dient PVC-Plane. Der Vorteil solcher Planenhallen besteht in der kurzen Bauzeit sowie den vergleichsweise geringen Kosten.
Darüber hinaus sind Zelthallen noch ein Stück weit flexibler als Hallen mit Sandwichplatten. Ein Grund, warum sie vor allem auch als temporäre Raumlösung, beispielsweise als Festzelt, Anwendung finden. Viele Hallenbauer bieten sie deshalb auch zur Miete. Mit einer Aufstelldauer von weniger als 6 Monaten gelten sie vielerorts als fliegende Bauten und sind somit genehmigungsfrei.
Dabei finden Zelthallen durchaus auch langfristig Anwendung, beispielsweise in der Industrie als Lagerzelt oder auch im Sport als Reitzelt. So sind Konstruktionen als permanente Raumlösung für verschiedene Wind- und Schneelasten ausgelegt. Dient eine Leichtbauhalle als dauerhafte Lösung, ist jedoch grundsätzlich auch bei Planenhallen eine Baugenehmigung erforderlich.
Oft kein massives Fundament erforderlich
Meist deutlich länger als der Bau der Halle selbst dauert das Gießen des dazugehörigen Fundaments. Dieses verursacht auch einen erheblichen Teil der Baukosten. Aufgrund des geringen Gewichts ist es möglich, Leichtbauhallen auch ohne Fundament auszustellen. In diesem Fall wird die Halle mit Erdankern oder Schwerlastdübeln am Boden fixiert. Hallen zur dauerhaften Nutzung werden oft mittels Streifen- oder Punktfundament befestigt.
Zweitmarkt und Kreislaufwirtschaft
Die modulare Bauweise von Leichtbauhallen ermöglicht nicht nur einen vergleichsweise unkomplizierten Aufbau, sondern ebenso einen vollständigen Rückbau. Einzelne Bauelemente wie Sandwichpaneele, Stahlträger und Trapezbleche lassen sich demontieren und an anderer Stelle wiederverwerten oder recyceln.
Anders als beim Abriss eines Massivbaus lässt sich das verwendete Material vollständig demontieren und es entsteht kein Bauschutt. Leichtbauhallen sind somit zu einem gewissen Grad mobil und lassen sich an anderer Stelle wieder errichten. Das führt auch dazu, dass es hier einen durchaus aktiven Zweitmarkt gibt mit Anbietern, die sich ausschließlich auf den Verkauf und die Montage von gebrauchten Hallen spezialisiert haben.
18.03.2025, Foto: MSV KI-generiert