200ste Maschine der SPLITTER-Baureihe verlässt das Werk in Wartenberg
In den 2000er Jahren begann im Hause GÜNTHER eine für das Unternehmen ganz besondere Entwicklung eines weiteren Siebkonzepts neben dem erfolgreichen MULTISTAR Sternsiebsystem. Die ersten Handskizzen des Spiralwellensiebs SPLITTER als Vorabscheider entstanden. Bis zur Patentierung und anschließender Serienreife hatte die Konstruktions- und Vertriebsabteilung allerdings noch alle Hände voll zu tun.
Als Geschäftsführer Bernd Günther mit einer Handskizze in die Konstruktion kam und seine „neue Siebtechnologie-Idee“ vorstellte, waren die Kollegen, die gerade vollkommen in der Optimierung und Weiterentwicklung der Sternsiebtechnologie steckten, erst einmal erstaunt. Dann galt es herauszufinden: „Funktioniert es überhaupt? Und wofür ist es brauchbar? Kann das bisher als Transportmittel eingesetzte Schneckensystem auch als erfolgreiches Separationssystem fungieren?“ Also begannen sie mit der Entwicklung des Siebes und anschließend mit der Herstellung eines Prototyps.
Die Siebergebnisse des ersten Prototyps waren nicht mit denen der bereits bekannten Siebtechnologien zu vergleichen, was die Kollegen erst einmal zum Nachdenken brachte: „Macht es Sinn, hier weiterzumachen? Muss das Ergebnis eigentlich den anderen Technologien ähneln oder vergleichbar sein?“ Schließlich hatte das Spiralwellensieb andere Vorteile. Es war sehr robust, von der Bauart annähernd wartungsfrei und bot je nach Anwendung die Möglichkeit, in drei Fraktionen zu sieben.
Der SPLITTER war also nicht dafür bestimmt, in direkter Konkurrenz zu anderen Siebtechnologien oder sogar der eigenen Sternsiebtechnologie zu stehen. Er eröffnete als Vorabscheider völlig neue Möglichkeiten, die Kette der Materialverarbeitung zu präzisieren. Wie wir jetzt, Jahre später wissen: Es benötigte einige weitere Prototypen, Testsiebungen mit verschiedensten Materialien, Optimierungen und Anpassungen. Und da war es: das Sieb für die Vorabscheidung – das Spiralwellensieb SPLITTER aus dem Hause GÜNTHER.
Nach 15 Jahren im Einsatz immer noch eine Lösung, die begeistert!
Einer der ersten Kunden, die Vertrauen in diese neue Technologie hatten, war die zur B+T Gruppe gehörende Firma EBS Concept in Glückstadt. Dort wird die SPLITTER UNIT zur Aufbereitung von Gewerbe- und Siedlungsabfall eingesetzt. Herr Petersson, Betriebsleiter bei EBS Concept: „Wir haben damals in diese neue Technologie investiert und wurden nicht enttäuscht. Die SPLITTER-Technologie hat nun bereits seit über 15 Jahren gute Dienste geleistet.“
Wie die Firma EBS Concept haben in den ganzen Jahren viele Haus- und Gewerbemüll-Aufbereitungsunternehmen rund um den Globus die SPLITTER-Technologie zur Größentrennung in ihre Aufbereitungsanlage integriert. So ist die SPLITTER-Technologie heute aus der weltweiten Abfallaufbereitung nicht mehr wegzudenken. Nach den ersten erfolgreichen Markteinsätzen im Gewerbeabfall kamen immer neue Projektanfragen für weitere Anwendungen: Leichtverpackungen, Schrott, Bauschutt, Steine und Erden, um nur die häufigsten zu nennen. Jedes Material hat eigene Anforderungen an die Technologie, die mit keinem Standard abgebildet werden kann. So wurde in den ganzen Jahren, in denen das Sieb nun schon verbaut und vertrieben wird, weiter optimiert und entwickelt.
Aus dem geradlinigen Siebdeck, dem sogenannten SPLITTER FLAT, wurde der SPLITTER WAVE mit einseitig geschwungenem und der SPLITTER TWIN WAVE mit beidseitig geschwungenem Siebdeck, der in zwei Richtungen arbeitet, entwickelt. Für einige Materialien ist die Verarbeitung in einer stationären Anlage von Vorteil; für zum Beispiel Steine und Erden wird in der Regel mobile Technik benötigt. So gibt es heute die Siebmaschinen SPLITTER X2 mit TWIN WAVE oder SPLITTER HOOK als FLAT-Variante für die mobilen Anwendungen, und in stationären Anlagen haben sich die SPLITTER UNITs in allen Basisvarianten vor allem im Einsatz als Vorabscheide-Element in der Aufbereitungskette etabliert.
Die neuesten Entwicklungen zeigen, wie vielfältig die SPLITTER-Technologie ist. Ein gestuftes SPLITTER-Siebdeck wurde jüngst so angepasst, dass sich Papier und Pappe zuverlässig trennen lassen. Gleichzeitig wurde es für die Anwendung „Steine und Erden“ so modifiziert, dass es den hohen Belastungen durch den Aufprall schwerer Steine auch langfristig standhält. Allein das zeigt, wie vielfältig der SPLITTER bei der Siebung fester Stoffe eingesetzt wird. Er wird weltweit vertrieben und gewinnt somit auch international einen hohen Bekanntheitsgrad. Im englischsprachigen Raum wird er umgangssprachlich „GUNTER-Screen“ genannt – nach seinem Original-Hersteller und Erfinder: Anlagenbau Günther GmbH.
Doch ganz gleich, in welcher Branche das System zum Einsatz kommt: Die Kunden sind immer von der verschleißarmen Technik, der verstopfungs- und wickelfreien Siebtechnologie mit hoher Prozesssicherheit und gleichbleibend guter Siebqualität überzeugt. Ausschlaggebend dafür ist häufig, dass andere Siebtechnologien das zu siebende Material mangelhaft oder schlecht sieben können oder regelmäßig verstopfen, was mit hohem Reinigungs- und Wartungsaufwand verbunden ist. Was einst als technische Vision begann, hat sich heute als unverzichtbare Lösung in der Welt der Separationstechnologie etabliert. Der SPLITTER steht nicht nur für höchste Effizienz, sondern auch für ein tiefes Verständnis der Bedürfnisse der Kunden in der Branche.
200 SPLITTER – 200 Geschichten
Im Jahr nach dem 100. Firmenjubiläum verließ der 200ste SPLITTER das Werk in Wartenberg. Das war ein großer Moment für das mittelständische Familienunternehmen. Diese Siebtechnologie nimmt mittlerweile fast die Hälfte aller Projekte ein und wird vom Unternehmen GÜNTHER direkt vertrieben. Dass nun die 200. Maschine „Made in Germany“ die Hallen verlassen hat, zeigt, wie sich Bekanntheitsgrad und Qualität des SPLITTERs auf dem Markt entwickelt und durchgesetzt hat. Jede einzelne Maschine ist das Ergebnis von Teamgeist, Präzision und jahrelanger Erfahrung. Mit jedem Gerät wächst nicht nur das Produktportfolio, sondern auch das Vertrauen der Kunden in die GÜNTHER-Technologie. 200 SPLITTER erzählen eine Geschichte: eine Geschichte von Innovation, Leidenschaft für das Produkt und unbeirrbarem Glauben an die Idee. So wie die Mitarbeiter kontinuierlich an den Modifizierungen für das Sternsieb arbeiteten, während Bernd Günther bereits neue Ideen im Kopf hatte – so arbeiten sie nun parallel fleißig an der Modifizierung der SPLITTER-Technologie, wenn die neuesten Ideen per Skizze hereinflattern. Mit dem Unterschied, dass sie heute weniger überrascht darüber sind. Denn wenn wir eins wissen: Wir entwickeln Innovationen für morgen. Und mit dem Blick in die Zukunft entwickeln wir noch smartere Technologien, die den Herausforderungen von Morgen gewachsen sind und einen maßgeblichen Beitrag zum aktiven Umweltschutz leisten.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2025, Seite 32 -Advertorial-, Fotos: Anlagenbau Günther GmbH)