Linearschwingsiebe von interVIB

Ihre Aufgabe ist es, Stahlschrottqualitäten aus Shredder-oder Scherenschrott zu verbessern. Hierfür werden Fein­anteile, magnetische Stäube und nichtmagnetische Verunreinigungen abgeschieden.

Die deutsche Firma interVIB GmbH mit Niederlassungen in Mörlen und Münster liefert europaweit Vibrationsförder- und Siebtechnik. Für den Einsatz in Stahlwerken und Schrott-Recyclinghöfen wurde die Produktreihe VSL-Linearschwingsiebe mit speziellen 3D-Siebkassetten entwickelt. Ihre Durchsatzleistungen betragen 40 bis 300 Tonnen pro Stunde.

Das Hauptaugenmerk wurde auf die Gestaltung der Siebfläche gelegt, die aus Manganhartstahl gefertigt wird. Die Siebelemente werden als leicht tauschbare Kassetten geliefert und haben im Mittel eine Standzeit von über 18 Monaten ohne nennenswerte Abnutzung, so der Hersteller. Im Regelfall werden zwei bis drei Kassetten in Stufenanordnung geliefert, damit sich der Schrott während der Siebung umwälzen kann. Dies stellt den Angaben nach sicher, dass auch Feinanteile abgeschieden werden, die sich auf großflächigen Schrottteilen oder in Hohlkörpern abgelagert haben.

Unerwartet schwere Schrottteile oder kurzfristige Fehlnutzung können die Maschine nicht beschädigen. Dafür sorgen eine robuste Auslegung und die Position der Unwuchtmotoren. Die lineare Schwingung wird in Förderrichtung über eine extra verstärkte Traverse initiiert. Ein weiterer Vorteil ist laut interVIB die wartungsfreundliche und zugängliche Bauweise der Maschine. Die Betriebskosten können dadurch gering gehalten werden.

Schlüsselfertige Schrottreinigungsanlagen

Eine komplette Standardlinie enthält interVIB Aufgabe-Schwingförderrinne Typ TCV, welche mittels eines Greifers und einem über der Förderrinne angeordneten, stationären Bunker mit Schrott beladen wird. Die Breite der Aufgabe-Schwingförderrinne resultiert aus der geforderten Sieb- und Förderleistung, aber auch aus dem Durchmesser des Greifers. Die Schwingförderrinne beschickt dann gleichmäßig das Linearschwingsieb. Dies ermöglicht einen konstanten Förderstrom und eine gleichbleibende Schichthöhe – für ein optimales Siebergebnis.

Foto: interVIB GmbH

Üblicherweise wird abgabeseitig die Siebmaschine aus nicht-magnetischem Material gefertigt, da diese an eine Magnettrommel übergibt. Die Geometrie zwischen der Siebmaschine und der Magnettrommel stellt sicher, dass nicht-magnetisches Material aus dem Förderstrom nach unten auf eine quer installierte interVIB-Schwingförderrinne Typ TCV fällt, die das nicht-gewünschte Material nach außen fördert. Die speziell ausgelegte Geometrie zwischen Siebmaschine und Magnettrommel ermöglicht sogar die Aussortierung größerer Betonbrocken oder anderer großvolumiger und nicht-magnetischer Anteile, die eigentlich nicht im Schrott enthalten sein sollten. Ein Verklemmen zwischen den Maschinen ist dabei so gut wie ausgeschlossen. Die untere Querförderrinne wird extra robust ausgelegt, damit diese die Wucht des Aufpralls der schweren NE-Anteile aufnehmen kann.

Die ausgesiebten Feinanteile unterhalb der Siebmaschine können auch mit einer Schwingförderrinne Typ TCV ausgetragen werden. Diese werden dann an ein Förderband übergeben und können nochmals mittels Überbandmagneten nachsortiert werden, um unter anderem kleine Eisenpartikel rückzugewinnen.

Semi-Mobilanlage mit europäischen Partnern entwickelt

Komplette und schlüsselfertige Gesamtanlagen sind eine partnerschaftliche Kooperation von drei europä­ischen Firmen: Die interVIB GmbH aus Deutschland fertigt die Schwingmaschinen passend zu den jeweiligen Kundenanforderungen. Coreso s.a.r.l. aus Frankreich ist ein Spezialist für Magnetabscheidetechnik und Schrottaufbereitung. Als Fachfirma für Schrottaufbereitung übernimmt Pro Tehno d.o.o. aus Slowenien den kompletten Anlagenbau inklusive Elektrik, Steuerung und Montage.

Gemeinsam wurde eine Semi-Mobilanlage entwickelt und gebaut. Coreso s.a.r.l. hat bereits diese Anlage an unterschiedliche Kunden ausgeliehen. Zum einen können an Ort und Stelle die gelieferten Schrottqualitäten geprüft werden. Zum anderen wird diese Anlage als Testmaschine verwendet, bevor eine stationäre und größere Anlage installiert wird. Kunden waren zum Teil sehr überrascht, wieviele Feinanteile die Siebmaschine von interVIB aus den gelieferten Schrotten separiert und wieviele NE-Anteile vor der Magnettrommel abgeschieden werden. In manchen Fällen wurden mehr als zehn Prozent Fremdstoffe und Feinanteile in den jeweiligen Schrottlieferungen gefunden und ausgeschleust. Zudem berichteten die Kunden, dass im Produktionsprozess bis zu zehn Prozent Einsparungen durch die Reinigung des Schrotts erzielt werden konnten. Auch unerwünschte Schlacke wurde in den Öfen reduziert. Laut interVIB wurde somit das grundlegende Anlagen-Layout erfolgreich festgelegt und unter realen Bedingungen geprüft. Es kann den kundenspezifischen Bedingungen jederzeit im Detail angepasst werden.

www.intervib.de

Foto: interVIB GmbH

(EU-Recycling 06/2018, Seite 40)