Digitales Tool zur Vermarktung von Kunststoffrezyklaten geht in die zweite Runde

Plastship schafft über seine digitale Plattform Vereinfachungen, Standards und Kooperationsmöglichkeiten zur Nutzung von Kunststoffrezyklaten.

Um Kunststoffrezyklate in Anwendungen wie Non-Food-Verpackungen wirklich flächendeckend einsetzen zu können, müssen sichere Informationen zu Rohstoffqualitäten aus dem Recycling vorliegen sowie deren Konformität für die Applikation nachweisbar sein. Die Digitalisierung hilft dabei, den Bezug von homogenen und gleichbleibenden Rezyklat-Qualitäten zu vereinfachen und sicherzustellen.

Die Nutzung zum Standard machen

Seit Veröffentlichung des Grünbuchs der EU-Kommission 2013 beschäftigen sich die Gründer von plastship, An­dreas Bastian und Konstantin Humm, mit dem Gedanken zu einer digitalen Lösung, um die Verwendung von Kunststoffrezyklaten zu fördern. „Wir kennen die Branche aus der Stoffstromperspektive. Damals haben wir gemeinsam firmeninterne IT-Projekte betreut, die darauf abzielten, Muster im Markt zu erkennen und die interne Auftragsabwicklung zu standardisieren. Da wurde relativ schnell klar, dass oft Informationen fehlen, um effizient zu handeln.“

Abb.: plastship GmbH

Der Gedanke, mit einem eigenen Konzept dazu beizutragen, dass recycelte Kunststoffe ökologisch und ökonomisch sinnvoll wiedereingesetzt werden, ließ Bastian und Humm dann nicht mehr los: „Kunststoffrezyklate sollten ähnlich wie Altpapier standardmäßig genutzt werden, wobei wir natürlich wissen, dass wir uns im Polymerbereich in einem weit komplexeren Themengebiet bewegen. Während meines Studiums haben wir dann intensiv daran gearbeitet, unsere Idee umzusetzen. Mit dem chinesischen Einfuhrverbot, der mittlerweile etwas abgeflachten Marine-Littering-Debatte, dem Verpackungsgesetz und den Selbstverpflichtungen der Industrie hat sich seitdem viel getan und bewegt.“ Andreas Bastian ist davon überzeugt, „dass das Timing für unsere Lösung zu 100 Prozent stimmt.“

Unsicherheiten auflösen

Es herrscht eine gewisse Unsicherheit bei Abnehmern von Kunststoffrezyklaten. Das liegt nicht nur daran, dass sich Rezyklate nicht 1:1 mit Neuwarenqualitäten vergleichen lassen, andere technische Angaben im Vordergrund stehen oder Informationen zu Konformitäten fehlen. Allein die Definition der Rezyklat-Herkunft ist manchmal schon eine größere Hürde. „Die ISO 14021 liefert passende Definitionen für Post-Consumer- und Pre-Consumer-Rezyklate. Während die Definition bei Pre-Consumer-Rezyklaten relativ klar ist, lohnt eine Differenzierung vor allem im Post-Consumer-Bereich. Hier kann man weiter nach Herkunft differenzieren, beispielsweise nach Abfällen aus Haushaltssammlungen oder gewerblichen Sammlungen. Letztere weisen in aller Regel eine homogenere Zusammensetzung und oftmals eine höhere Qualität auf und sind gut in Verpackungsanwendungen nutzbar“, erklärt Bastian.

Das Potenzial digitaler Konzepte voll ausschöpfen

Zwar gibt es und gab es bereits Plattformlösungen in der Branche. Die technischen und analytischen Möglichkeiten wurden allerdings noch nie richtig für die Schnittstelle zwischen Kunststoffverwertern und Kunststoffverarbeitern ausgelegt und auch nie voll ausgeschöpft. Was bisher gefehlt hat, ist ein ganzheitlicher Ansatz, mit dem sich über die Wertschöpfungskette der Kreislaufwirtschaft hinweg Kooperationen organisieren lassen. Vielversprechend ist es hier, digitale Konzepte als Werkzeug zu nutzen, um passende Kunststoffrezyklate zu identifizieren und zu beziehen, um sich als Unternehmen langfristig auszurichten.

Konstantin Humm und Andreas Bastian (Foto: plastship GmbH)

Der erste Schritt als Plattform besteht nach Bastian darin, eine einheitliche Basis zu schaffen und Sicherheiten hinsichtlich Materialherkunft, Qualitäten und Anwendungsanforderungen zu erarbeiten: „Die Digitalisierung bietet gerade in den komplexen Themengebieten Kunststoffe und Kunststoffverwertung ein enormes Potenzial, da sie hilft, diese Komplexität für alle Marktteilnehmer zu reduzieren.“ Digitale Konzepte ermöglichen die zielgerichtete Identifikation von passenden Rezyklaten, den Vergleich zu Neuwaren und die Entwicklung von applikationsbezogenen Qualitätsstandards. Marktinformationen werden zugänglich, die Abwicklung vereinfacht und teilautomatisiert. Optionen zur Qualitätssteigerung können aufgezeigt und über die intelligente Nutzung des Netzwerks fast jede Dienstleistung mit Bezug zum Kunststoffrecycling zugänglich gemacht werden. Über diese Basis kann man dann nicht nur den Rohstoffbezug fördern, sondern auch Closed-Loop-Systeme aufbauen, wo diese angebracht sind.

plastship hilft Kunststoffverarbeitern auch bei der Vermarktung von Restmengen oder Wertstoffen aus der Produktion. „Unser Auftrag ist es, Kunststoffrezyklate zugänglich zu machen und jede Aktivität rund ums Kunststoffrecycling zu fördern. Für uns ist der digitale Ansatz hier der genau richtige, da nur über eine einheitliche Basis der Austausch über die Wertschöpfungskette hinweg stattfinden kann. Dazu liefert plastship die passende Struktur.“ Das Unternehmen hat das Feedback aus dem ersten halben Jahr nach dem Launch der Plattform vollständig in sein zweites Modell eingearbeitet. „plastship will an dieser Stelle weiter Vorreiter bleiben und die beste Lösung für unsere Kunden bereitstellen, wobei wir immer auch beratend zur Seite stehen. Wir werden uns in diesem Jahr sehr stark weiterentwickeln und freuen uns über jeden weiteren Nutzer. Die Registrierung auf www.plastship.com ist und bleibt kostenlos“, verspricht Bastian.

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Konzepte, die den Einsatz von Rezyklaten voranbringen können

Andreas Bastian ist Geschäftsführer von plastship, einem jungen Unternehmen, dessen Hauptgesellschafter die Rigk GmbH ist. Er und Mitgeschäftsführer Konstantin Humm haben Konzepte entwickelt, die den Einsatz von Rezyklaten unter diesem Gesichtspunkt voranbringen können. plastship ist darauf ausgerichtet, die Vermarktung und den Einkauf von Kunststoffrezyklaten zu digitalisieren, Standards aufzubauen und den Austausch über die Wertschöpfungskette hinweg zu fördern. Über die Plattform können Kunststoffrezyklate und Dienstleistungen vermarktet und bezogen werden.

www.plastship.com
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(EU-Recycling 02/2020, Seite 22, Advertorial)

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