Soex bereitet sich auf die EPR für Textilien vor

Der Textilverwerter evaluiert derzeit neue technische Möglichkeiten für seine vollautomatische Sortieranlage. Die Soex Textil-Verwertungsgesellschaft m.b.H bereitet sich auf die Einführung des Programms zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien vor, „um weiterhin einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft für Textilien zu leisten“.

Im Rahmen der EU-Textilstrategie bleiben Hersteller zukünftig entlang der gesamten Wertschöpfungskette für ihre Produkte verantwortlich. Damit sind Händler und Hersteller nicht mehr nur für die Produktion der Textilien verantwortlich, sondern darüber hinaus auch für die Phase nach dem Gebrauch. Ziel der neuen Richtlinie ist es, die Umweltauswirkungen der Textilbranche zu minimieren. Um seinen Kooperationspartnern in dieser wichtigen Transformation und bei anstehenden Herausforderungen an der Seite stehen zu können, setzt Soex auf fortgeschrittene Technologien.

Was entscheidend ist
Das Unternehmen sieht sich als Textilverwerter in Deutschland an der Spitze. Entwickelt wurde eine vollautomatisierte Erkennungstechnologie, die Alttextilien nach Material und Farbe sortiert, was laut Soex entscheidend für das Recycling ist. Nach den Informationen des Textilverwerters werden aktuell weniger als ein Prozent aller Kleidungsstücke zu neuer Kleidung recycelt. Für das Faser-zu-Faser-Recycling müssten Alttextilien sehr genau sortiert werden, um wieder zu neuen Textilien verarbeitet werden zu können. Unterschiedliche Fasern erforderten hier unterschiedliche Recyclingverfahren. Die exakte Sortierung nach Materialien stellte Soex zufolge die Branche bisher vor besondere Herausforderungen. Mit Einsatz der vollautomatisierten Materialerkennungstechnologie gelinge diese Art der Sortierung effizient und zuverlässig.

An diesem Punkt greifen die erweiterte Verantwortung der Hersteller und die technologische Entwicklung Hand in Hand, so Soex weiter. Partner des Unternehmens würden fundiert dabei unterstützt, Recycling voranzutreiben und gemeinsam eine Basis für kreislauffähige Produkte zu schaffen. Mit der EU-Textilstrategie sollen die Hersteller dazu verpflichtet werden, recyclingfähige Materialien zu verwenden und Programme für das Recycling oder Upcycling von Kleidung einzurichten. Indem sie den gesamten Nutzungszyklus von Textilien berücksichtigen, sollen Hersteller zukünftig dazu angeregt werden, hochwertigere Produkte herzustellen, die länger halten und seltener ersetzt werden müssen.

Nachhaltigkeit und innovative Lösungen
In der EU fallen – nach letztem Statistikstand – pro Jahr rund 12,6 Millionen Tonnen Textilabfälle an. Dabei werden nur 22 Prozent der Verbraucher-Textilabfälle getrennt für die Wiederverwendung oder das Recycling gesammelt. Die EPR soll dazu beitragen, die Menge an Textilabfällen zu verringern, die auf Deponien landen oder verbrannt werden. Langfristig soll die EPR die Textilindustrie dazu bringen, sich stärker auf Nachhaltigkeit zu konzentrieren und innovative Lösungen für ökologische Herausforderungen zu finden. Diesem Wandel sieht sich Soex gewappnet und evaluiert derzeit neue technische Möglichkeiten für seine automatische Sortieranlage.

soex.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 04/2024, Seite 23, Foto: Soex)