Das Fertigteilhaus als Rohstofflieferant
Im Verbundvorhaben „Recycling for Future – Holztafel_2.0“ entwickeln sieben Projektpartner aus Wissenschaft und Praxis weitgehend wiederverwendbare, nach Design-for-Recycling-Ansätzen konstruierte und flexibel einsetzbare Holztafelelemente für den Bau von Fertighäusern.
Parallel werden zugehörige Recyclingverfahren zur möglichst sortenreinen Wiedergewinnung aller Materialien und ein Second-use-Konzept mit Optionen zur abfallreduzierten Weiterverwendung der Rohstoffkomponenten erarbeitet. Zugrunde liegt dem Vorhaben die Strategie des „Urban Mining“, also der Nutzung bestehender Gebäude als sekundärer Baustoffquelle künftiger Bauwerke. Projektkoordinator ist Prof. Dr.-Ing. Mike Sieder vom Institut für Baukonstruktion und Holzbau der Technischen Universität Braunschweig.
In sechs eng miteinander verzahnten Arbeitspaketen werden die Projektteams zunächst den Fertigungsprozess konventioneller Holztafelkonstruktionen unter dem Aspekt der Demontierbarkeit und der möglichst sortenreinen Trennung einzelner Holztafeln untersuchen, um daraus Bewertungsparameter für die Planung und Herstellung einer ökologischen, wirtschaftlichen und recyclinggerechten Holztafel als Design-for-Recycling-Konstruktion abzuleiten.
Daneben überprüfen die Projektbeteiligten gängige Recyclingverfahren und erarbeiten ein Second-use-Konzept, um die recycelten Materialien später wiederum zu nutzbaren Produkten zu verarbeiten. Die Fertigung des Prototyps einer rezyklierbaren Holztafel, die in puncto Tragverhalten, Emissionen, Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutz der Bauprodukteverordnung entspricht, markiert das Projektende. Daneben legen die Teams Konstruktions-, Recycling- und Re-use-Konzepte sowie Ökobilanzen und Nutzungszyklusanalysen der entwickelten recyclingfähigen Holztafel vor.
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 04/2024, Seite 28, Foto: Meisterstück Haus / Otto Baukmeier Holzbau -Fertigbau GmbH & Co KG)