Brandgefahr durch Batterien: Abfallwirtschaft braucht dringend Lösungen
Ende September 2025 lud der österreichische Bundesminister Norbert Totschnig Experten aus Wirtschaft und Verbänden zu einem Runden Tisch, um die steigende Anzahl an Bränden durch Lithium-Batterien, die die Abfallwirtschaft vor immer größere Herausforderungen stellt, in den Griff zu bekommen. Die VÖA – Vereinigung öffentlicher Abfallwirtschaftsbetriebe, die aktiv in die Gespräche eingebunden war, begrüßt diese Initiative ausdrücklich und fordert, die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse rasch und konsequent umzusetzen.
Österreich tritt in den EU-Gremien dafür ein, dass die in der EU-Batterieverordnung vorgesehene Prüfung der Machbarkeit europäischer Pfandsysteme zügig durchgeführt wird und dabei auch alternative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Dies soll sicherstellen, dass gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien nicht im Restmüll landen, sondern über Rückgabestellen ordnungsgemäß gesammelt und entsorgt werden. Parallel dazu sollen vertiefende Gespräche über Ausgleichsmaßnahmen für Brandschutz-Versicherungen und erweiterte Rücknahmeverpflichtungen geführt werden, um Risiken besser abzufedern. Ein weiterer Kernpunkt ist die Ausarbeitung eines Cash-Back-Systems für Lithium-Ionen-Batterien durch den Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) bis Januar 2026, bei dem für unterschiedlich große Batterien abgestufte Rückvergütungen vorgesehen sind. Begleitet werden diese Maßnahmen von einer neu aufgelegten und deutlich verstärkten Informationskampagne „Her mit Leer“, die Konsumenten und Handel gleichermaßen in die Verantwortung nimmt.
Die richtigen Punkte angesprochen
Auslöser für den Runden Tisch war unter anderem ein VÖA-Hintergrundgespräch mit Bundesminister Norbert Totschnig gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsverband Osttirol – wenige Tage nach dem verheerenden Großbrandereignis im Sommer bei der Firma Rossbacher im Lienzer Talboden, wo die Entsorgungsstruktur einer ganzen Region zusammenbrach. VÖA-Präsidentin Dr. Alexandra Loidl: „Die VÖA begrüßt es sehr, dass Bundesminister Totschnig sich dieser Thematik so intensiv annimmt. Es wurden die richtigen Punkte am Runden Tisch klar angesprochen. Jetzt gilt es, die erarbeiteten Linien konsequent umzusetzen und dabei alle relevanten Akteure einzubinden.“
VÖA-Geschäftsführer Dr. Ferdinand Koch ergänzt: „Wir brauchen rasch umsetzbare Modelle, da die Brandereignisse in unseren Abfallwirtschaftsunternehmen massiv zunehmen und damit die mittelständische Abfallwirtschaft nicht ins Hintertreffen gerät. Denn Österreich kann es sich schlicht nicht leisten, diesen Rückhalt in der Daseinsvorsorge zu verlieren.“ Für Bundesminister Totschnig leisten die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe in den Kommunen unverzichtbare Arbeit: „Durch die Zusammenarbeit mit der VÖA können Erfahrungen gebündelt und österreichweit nutzbar gemacht werden – davon profitieren Gemeinden, Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt unser Klima.“
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 11/2025, Seite 16, Foto: Harald Heinritz / abfallbild.de)











