Schrottmarkt kompakt: Der Markt bleibt schwach und von Zurückhaltung geprägt

Die Auslastung der europäischen Stahlwerke liegt weiterhin auf niedrigem Niveau. Fehlende Aufträge aus der Bau-, Maschinenbau- und Automobilindustrie belasten die Branche. Dadurch sinkt auch das Schrott­aufkommen – während Altschrott durch verstärkte Sammelaktivitäten etwas besser verfügbar war.

Im Berichtsmonat Oktober verschlechterte sich die Lage am Stahlschrottmarkt weiter. Nach Informationen der BDSV senkten die Stahlwerke ihre Einkaufspreise um 10 bis 15 Euro pro Tonne. Die Preise sanken für fast alle Qualitäten, da die Nachfrage der deutschen und europäischen Stahlwerke deutlich hinter den Prognosen zurückblieb. Viele Händler meldeten eine ausgesprochen schwache Nachfrage, sodass nicht alle verfügbaren Mengen abgesetzt werden konnten. Zwar belebte sich das Exportgeschäft – vor allem in Richtung Türkei – leicht, doch die hohen Lagerbestände in den Exportlagern erhöhen den Druck auf den europäischen Markt und halten die Preise niedrig.

Wie sich der Schrottmarkt im November entwickelte, dazu lagen bei Redaktionsschluss (18. November 2025) noch keine aussagekräftigen Daten vor. Der Markt bleibt schwach und von Zurückhaltung geprägt; eine kurzfristige Erholung ist nicht in Sicht. Branchenverbände wie der BDSV erwarten für das Jahresende 2025 eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage. Nur wenige Unternehmen rechnen mit einer Trendwende.

Am deutschen Edelstahlmarkt hat sich im Oktober wenig verändert. Nach deutlichen Preisrückgängen im Sommer stabilisierten sich die Notierungen auf niedrigem Niveau. Die Nachfrage nach legiertem Schrott bleibt schwach, da die Auftragseingänge aus Bau und Automobilindustrie ausbleiben. Bis Jahresende wird sich die Situation voraussichtlich nicht verbessern.

Der Aluminiummarkt zeigte sich zuletzt ruhig: Die Schrottpreise im Sekundärmarkt stiegen leicht, während die Preise für Umschmelzblöcke hinterherhinkten. Hohe Energie- und Vormaterialkosten belasten weiterhin die Werke. Die schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie führt zu Produktionskürzungen und geringeren Abrufen. Der Export von Standardblöcken nach Asien nimmt zu und gleicht teilweise den rückläufigen Inlandsbedarf aus. Der Kupferpreis notierte im Oktober bei über 11.000 US-Dollar pro Tonne. Treiber sind ein knapperes Angebot, sinkende Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME) und eine anhaltend hohe Nachfrage aus der Industrie, insbesondere aus Asien und Europa. Förderprobleme in Chile und Peru – den größten Kupferproduzenten – verschärfen die Situation.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2025, Seite 29, Foto: Atlas GmbH)