Impulse zur Kreislaufwirtschaft gleichen Impulsen zum Aufschwung

Mit Blick auf die Beschlüsse des Europarats zum Aktionsplan für eine Kreislaufwirtschaft, die für Dezember erwartet werden, organisierte die FEAD am 6. November eine Online-Diskussion über die Rolle der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und ihre Ergebnisse für die Kreislaufwirtschaft.

Die Debatte, die FEAD-Präsident Peter Kurth initiiert hatte und von Jacki Davis moderiert wurde, drehte sich um vier Kernfragen.

  • Europa kann seine Kreislauf-Ziele nicht erreichen ohne einen wirklichen Wettbewerbsmarkt für Sekundärrohstoffe einzurichten. Passende ökonomische Anreize und starke verpflichtende Maßnahmen – wie beispielsweise vorgeschriebene Recyclinggehalte in Produkten – sind für die politischen Entscheidungsträger notwendig, um diese Ergebnisse zu erreichen.
  • Eine starke Fokussierung sollte dem Entwurfsstadium von Produkten gewidmet werden. Öko-Design-Maßnahmen – durch wesentliche Anforderungen und Vorschriften für die Haltbarkeit – sind notwendig, um die Rezyklierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Produkten zu verbessern.
  • Abfall, der recycelt und/oder wiedergewonnen werden kann, muss von Deponien ferngehalten werden. Dies ist unabdingbar, um in der Abfallhierarchie nach oben zu gelangen und um Treibhausgase zu vermeiden.
  • Waste-to-Energy-Kapazitäten für restliche nicht-recycelbare Abfälle repräsentieren einen integralen Teil der Kreislaufwirtschaft. Um die Vorgaben, Restabfälle nicht auf Deponien enden zu lassen, einzuhalten, ist die Energierückgewinnung heute mehr als jemals notwendig.

Zusammenfassend stimmten die Diskussionsteilnehmer darin überein, dass – im Zusammenhang der Erholung von der Covid-19-Krise – Impulse zur Kreislaufwirtschaft Impulsen zum Aufschwung gleichen. Die Abfallwirtschafts-Industrie ist ein fundamentaler Akteur, um gezielt zu investieren und den Hebel aus eigener Kraft anzusetzen, damit Zirkularität und Klimaneutralität erreicht werden. In seiner Rückschau unterstrich FEAD-Präsident Kurth: „Rohstoffe der Zukunft kommen aus Abfällen. Die Abfallwirtschafts-Industrie ist ein Schlüssel-Partner, um diese Ergebnisse zu erzielen und die erforderlichen Investments in Richtung auf eine ökonomische Wiederherstellung zu kanalisieren.“

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2020, Seite 4, Foto: Gerd Altmann / Pixabay)