Verpackungs-Mehrschichtfolien: Stoffkreislauf statt Downcycling

Das Unternehmen Pla.to Technology stellt auf der K-Messe eine innovative Trennanlage vor, mit der der Anteil des Downcyclings bei Verpackungsfolien aus Mehrschichtmaterialien verringert wird.

Das Verfahren ist für Kunststofffolien von Lebensmitteln, die sogenannte Fraktion 310, geeignet und ermöglicht einen Folie-zu-Folie-Stoffkreislauf. Es zeichnet sich durch eine hohe Trennschärfe und große Volumendurchsätze aus, wodurch auch das Recycling von Folien mit niedrigen Schüttgewichten wirtschaftlich wird. Die Anlage ist serientauglich und basiert auf einer einfachen sowie ressourcenschonenden Technologie. Diese kommt ohne aufwendige NIR-Sortiertechnik und den Einsatz von Wasser aus. Momentan werden zwei Anlagen errichtet.

Folienextrusion mit Granulat, das mit Hilfe der neuen Pla.to-Trennanlage aus recycelten Mehrschichtfolien (Frak­tion 310) gewonnen wurde (Foto: Pla.to Technology GmbH)

Pla.to Technology hat das Trennverfahren im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit dem Institut für Verfahrensentwicklung, Kreislaufwirtschaft, Oberflächentechnik und Naturstoffforschung (Zirkon) der Hochschule Zittau-Görlitz entwickelt. Es leistet einen Beitrag dazu, Polyolefine für eine nachhaltige Wiederverwertung zu gewinnen und die Stoffkreisläufe der entsprechenden Polymere zu schließen.

Zweistufiges Verfahren
Im ersten Schritt werden durch ein neues Konditionierungsverfahren die aerodynamischen Eigenschaften der Ein- und Mehrschichtfolien in unterschiedlichem Maße geändert. Dadurch können die Materialien im zweiten Schritt im Windsichter klassiert werden wird. Um diese Trennung zu ermöglichen, hat Pla.to Technology den Trennapparat an die zu verarbeitenden Materialien angepasst und für geringe Schüttdichten optimiert. Erprobt wurde das Verfahren unter anderem an realen Materialmischungen wie der Folienfraktion 310 des Grünen Punktes aus dem Post-Consumer-Bereich. Das so rückgewonnene Polyethylen (PE) konnte nicht nur zu einem wiederverwendbaren Granulat verarbeitet, sondern auch erfolgreich zum Blasen neuer Folien genutzt werden. Damit schließt sich der Kreislauf von Folie zu Folie.

Der Trennapparat, den das Unternehmen an die zu verarbeitenden Materialien angepasst und für hohe Foliendurchsätze optimiert hat (Foto: Pla.to Technology GmbH)

Pla.to Technology präsentiert sein neu entwickeltes Trennverfahren auf der K-Messe vom 19. bis 26 Oktober in Halle 9 an Stand D17. Dort zeigt das Unternehmen auch seine vor kurzem vorgestellte erste industrielle Lösung für Bottle-to-Bottle-Recycling von Kosmetikflaschen aus High Density Polyethylene (HDPE).

Über Pla.to Technology
Die Pla.to GmbH entwickelt, fertigt und vertreibt Maschinen und Anlagen zum Recycling von Kunststoffen. Das Unternehmen hat seinen Sitz im sächsischen Görlitz und beschäftigt 14 Mitarbeiter. Schwerpunkte sind das abwasserarme Reinigen, Waschen und Trennen von Altmaterial. Systeme von Pla.to-Technology sind in der Regel kundenspezifische Sonderanlagen.

www.plato-technology.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2022, Seite 16, Foto: Pla.to Technology GmbH)