„Der Weg zur Kreislaufwirtschaft gestaltet sich steinig“

Dieses Fazit zog das Kasseler Abfall- und Ressourcenforum, das zum 34. Mal stattfand.

Einen Schwerpunkt der diesjährigen Tagung vom 18. bis 20. April 2023 bildeten die EU-Regularien und Maßnahmen zur Erreichung einer Kreislaufwirtschaft, die nachhaltige Produkte hervorbringt, Ressourcen schont, zum Klimaschutz beiträgt und CO2 einspart. Die Vorträge befassten sich unter anderem mit der Batteriedirektive, der POP-Verordnung, der Abfallverbringungsverordnung sowie der Abfallrahmenrichtlinie, und wie eine klimaneutrale Industrie realisiert werden kann – Stichwort: Dekarbonisierung. Erörtert und diskutiert wurden in diesem Kontext auch die Green-Claims-Initiative, Fragen zur erweiterten Herstellerverantwortung und diesbezüglich den Informationsrechten für Verbraucher. Wie die Fachtagung zeigte, werden viele Maßnahmen immer noch nicht zufriedenstellend umgesetzt.

Klaus Wiemer vom veranstaltenden Witzenhausen-Institut eröffnete das 34. Kasseler Abfall- und Ressourcenforum mit 60 Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – darunter Thomas Grundmann (ASA), Patrick Hasenkamp (VKU), Peter Kurth (BDE), Henry Forster (bvse) und Alexander Gosten (DGAW). Hendrik Engelkamp von der Europäischen Kommission und Susanne Lottermoser vom Bundesumweltministerium überblickten die aktuellen Regularien und Rechtsvorhaben auf europäischer und nationaler Ebene zur Förderung von Recycling und Kreislaufwirtschaft. BDE-Präsident Peter Kurth sprach sich einmal mehr für ein Ende der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle in Europa aus. Bei der Verschärfung von Grenzwerten sollten an Recyclingmaterialien keine strengeren Anforderungen erfolgen als an Primärmaterialien. Laut bvse-Präsident Henry Forster benötigt die mittelständisch geprägte Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft Planungssicherheit und DGAW-Vorstandssprecher Alexander Gosten stellte zu wenig wirtschaftliche Anreize für den Transformationsprozess fest.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 06/2023, Seite 7, Foto: O. Kürth)