Die neue Komet Serie 3 von Lindner: Wenn es um Produktivität und Energieeffizienz geht

Die Komet-Serie von Lindner gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten als der Benchmark in der Nachzerkleinerung – was vor allem die Herstellung hochkalorischer Ersatzbrennstoffe (EBS) für die Zement- und Kraftwerksindustrie betrifft. Seit 2022 punktet die Baureihe mit neuen Features, welche eine weitere Optimierung der Energieeffizienz und Durchsatzleistung ermöglichen und Instandsetzungsarbeiten zudem einfacher gestalten lassen.

Laufen Schredder stets im optimalen Betriebspunkt und sind sie zudem störstoffunempfindlich und wartungsarm, können Produktivität und Energieeffizienz beim Anwender maßgeblich gesteigert werden. Die Komet-Serie zeichnet sich aus durch robuste Bauweise, Präzision, hohe Durchsatzleistungen und damit Wirtschaftlichkeit. Bei der im Jahr 2022 gelaunchten Serie 3 ist Lindner ganz speziell auf die Anforderungen der Abfallentsorgungs- und Recyclingbranche eingegangen. „Unsere Nähe zum Kunden hat uns schon frühzeitig auf den Fachkräftemangel und den Forderungen nach mehr Produktivität und Einsparungen im Bereich von Energie aufmerksam gemacht“, erklärt Stefan Scheiflinger-Ehrenwerth, Leiter des Produktmanagements bei Lindner Recyclingtech. „Die Modelle der Komet Serie 3 sind daher mit Produkteigenschaften ausgestattet, welche die Zerkleinerer nahezu wartungsfrei machen und auch den Energieeinsatz optimal nutzen.“

Konstante Riemenspannung
Im Zentrum der Produktneuheiten steht neben einer staubgeschützten Antriebseinheit und einer neuen Software das automatische Riemenspannsystem, kurz ATB. Während die neuen Softwarefeatures darauf ausgerichtet sind, die Benutzerfreundlichkeit und Maschinenregelbarkeit zu erhöhen, stellt das ATB eine permanente Überwachung der Riemenspannung sicher. Weicht die Spannkraft von definierten Parametern ab, wird der Riemen automatisch nachgespannt.

Das Outputmaterial wird unmittelbar nach der Komet einer Inline-Prüfung unterzogen. Ermitteln die NIR-Sensoren einen zu hohen Chlorgehalt, wird das Material umgeleitet und anderweitig weiterverarbeitet (Foto: Lindner-Recyclingtech GmbH)

Die durch das ATB erzielte konstante Riemenspannung ermöglicht, dass der Schredder stets im optimalen Betriebspunkt läuft. Kraftübertragung und Energie werden so ideal genutzt. „Zudem entfallen manuelle Nachspannarbeiten und der Riementausch wird verstärkt planbar“, ergänzt Scheiflinger-Ehrenwerth. „Ein geringer Wartungsaufwand ist zudem unweigerlich mit geringen Still- und hohen Standzeiten verbunden und somit ein weiterer Faktor, wodurch sich die Produktivität maßgeblich erhöhen lässt. Das ATB kann auch problemlos nachgerüstet werden.“ Wartungsarbeiten können daher so gering und gleichzeitig so effizient und planbar wie möglich umgesetzt werden.

Wieder für eine Komet entschieden
Die Pader Entsorgung GmbH & Co. KG (PEG), Tochter der Unternehmensgruppen Lobbe Iserlohn und PreZero (Porta Westfalica), betreibt seit dem Jahr 2005 am Standort Paderborn-Elsen (Deutschland) eine leistungsfähige mechanische Aufbereitungsanlage für Hausmüll, Gewerbeabfälle und Baumischabfälle. Rund um die Uhr werden an fünf Tagen der Woche in aufwendigen Prozessen Wertstoffe rückgewonnen und dem Stoffkreislauf zugeführt. Nicht-recycelbare Materialien werden zu hochkalorischem Ersatzbrennstoff für die Zement- und Kraftwerksindustrie verarbeitet. Seit 2013 ist der Nachzerkleinerer Komet 2800 von Lindner mit an Bord – zum damaligen Zeitpunkt aufgrund des siebenreihigen Rotors und des gut dimensionierten Antriebs die wohl kraftvollste und durchsatzstärkste Maschine am Markt, was laut Daniel Vermeulen, technischem Betriebsleiter von Pader Entsorgung, zur Kaufentscheidung führte.

Das hochkalorische EBS wird bis zur Verladung in Bunkern gelagert. Die Paderborner Entsorgung beliefert vor allem Zement- und Kraftwerksbetriebe (Foto: Lindner-Recyclingtech GmbH)

Wurden anfangs rund 25.000 Tonnen hochkalorische EBS jährlich produziert, so liegt das derzeitige Produktionsziel bei über 60.000 Tonnen im Jahr. „Seit der Energiekrise hat sich der Markt verändert“, stellt Vermeulen fest. „Unternehmen, darunter vor allem Zementwerke, substituieren Kohle, Erdgas und Erdöl zunehmend mit hochkalorischem EBS.“ Die große Nachfrage habe einen Ausbau der Anlage und der Zerkleinerungstechnik notwendig gemacht: „Unsere Maschinen laufen fünf Tage ununterbrochen. Das verlangt nach einer guten Qualität und geringen Stillstandzeiten, die sich vor allem auch durch weniger Wartungsaufwand erzielen lassen. In puncto Energiekosten müssen auch wir sparen. Darum haben wir uns wieder für eine Komet von Lindner entschieden.“

Der bei Pader Entsorgung verarbeitete Stoffstrom wird vor allem aus Kommunalabfällen und Hausmüll gewonnen. Das Material ist oft zäh, die Zusammensetzung ändert sich ständig, und auch die Restfeuchte ist zumeist sehr hoch. Der Schredder hat Vermeulen zufolge die mit Abstand schwierigste Aufgabe im Aufbereitungsprozess: „Die Komet 2800 HP ist extrem kraftvoll und schafft viel Durchsatz – in der Regel rund 20 Tonnen in der Stunde. Die Handhabung ist hervorragend, die Wartung gut durchdacht und der Zugang zur Wartungsklappe und somit zum Rotor einfach und sicher. Störstoffe können unkompliziert und mit wenig Materialverlust entnommen werden. Aufwändige und zeitraubende Schweißarbeiten gehören so der Vergangenheit an, und die Maschine ist in kürzester Zeit wieder voll einsatzbereit.“

Eine Wissenschaft für sich
Damit Ersatzbrennstoff als echte Alternative zu Öl, Kohle oder Gas bestehen und in der Hauptbrennerbefeuerung eingesetzt werden kann, gilt es die hohen Qualitätskriterien zu erfüllen. Dazu muss der Ersatzbrennstoff eine Vielzahl an Materialcharakteristika aufweisen. Neben der kontinuierlichen Korngröße von ≤30mm beeinflussen vor allem der Wasser-, Asche- und Chlorgehalt den Heizwert entscheidend.

Das Outputmaterial wird daher unmittelbar nach der Komet mithilfe von Nah-Infrarot-Technik einer kontinuierlichen Inline-Prüfung unterzogen. Zu Zwecken der Qualitätssicherung werden zusätzlich automatisierte Materialproben für die Laboranalyse entnommen. Ermitteln die NIR-Sensoren einen zu hohen Chlorgehalt, wird das zu chlorreiche Material in einen separaten Bunker umgeleitet und anderweitig weiterverarbeitet. „Die Herstellung von hochkalorischem Ersatzbrennstoff aus so unterschiedlichen Fraktionen ist eine Wissenschaft für sich. Wir sind bekannt für die hohe Qualität unseres Ersatzbrennstoffes, und das enorme Wachstum der letzten Jahre hat uns das bestätigt.“ Ein Ergebnis, auf das Andreas Malinowski, Geschäftsführer von Pader Entsorgung, stolz ist.

www.pader-entsorgung.de, www.lindner.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 06/2023, Seite 42, Foto: Lindner-Recyclingtech GmbH)