Zweite Ash2Phos-Anlage: EasyMining erweitert Phosphor-Rückgewinnungs­kapazität in Europa

EasyMining, ein Unternehmen der Ragn-Sells Gruppe, plant den Bau einer zweiten Ash2Phos-Anlage in Helsingborg, Schweden. Mit der Verdoppelung ihrer Kapazität für eine nachhaltige Phosphorrückgewinnung in Europa wird die Anlage 30.000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr verarbeiten – mit geplantem Start im Jahr 2028.

Laut Christian Kabbe, Geschäftsführer von EasyMining Deutschland, erschließt die Investition das Potenzial von Klärschlammasche als heimischer und kreislauffähiger Phosphorquelle. Die von Easy Mining entwickelte Ash2Phos-Technologie gewinnt über 90 Prozent des Phosphors aus Klärschlammasche zurück und extrahiert zusätzlich wertvolle Ressourcen. Der zurückgewonnene Phosphor, der als Calciumphosphat hergestellt wird, kann neuen Phosphor in der Landwirtschaft ersetzen und damit die Abhängigkeit Europas von Importen aus Ländern wie Russland und Marokko verringern. Die Technologie dient auch der Erzeugung kommerzieller Nebenprodukte wie zum Beispiel Eisenchlorid und Natriumaluminat, die in der Abwasseraufbereitung eingesetzt werden können. Für Jan Svärd, CEO von EasyMining, ist das ein weiterer Schritt in Richtung eines kreislauforientierten Ansatzes für das Abwassermanagement.

Angesichts der 2029 in Deutschland in Kraft tretenden Pflicht zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm sind diese Anlagen bedeutsam für die Einhaltung von Umweltzielen. Die Anlage in Helsingborg wird die weltweit erste Ash2Phos-Anlage in Schkopau (Sachsen-Anhalt) ergänzen, die ihre Produktion im Jahr 2027 aufnehmen soll. Gemeinsam werden beide Anlagen die europäische Kreislaufwirtschaft stärken und zu einer weniger abhängigen Lebensmittelproduktion beitragen, ist Christian Kappe überzeugt: „Die Verdopplung unserer Kapazität zur Rückgewinnung von Phosphor ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und Klimawandel.“

easymining.com, ragnsells.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 02/2025, Seite 21, (Foto: Fraunhofer IWKS)