Weiter steigender Bedarf an Lkw-Stellplätzen

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. mahnt anlässlich seiner Mitglieder­versammlung 2019 in Bad Lauterberg verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen den Lkw-Parkplatzmangel entlang der deutschen Autobahnen an.

Das Problem ist nicht neu: Schon im Jahr 2002 setzte der BGL das Thema auf die politische Tagesordnung. Tausend Unterschriften wurden damals an den Bundesbauminister übergeben. Die darauffolgenden Stellplatzzählungen im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums dokumentierten die dramatische Lage.

In der Zwischenzeit wurden seitens der Politik zwar große Anstrengungen beim Parkplatzbau unternommen, jedoch war zum einen die Lücke bereits am Anfang sehr groß, und zum anderen wächst der Bedarf an Lkw-Stellplätzen angesichts des zunehmenden Straßengüterverkehrs mit jedem Jahr weiter. „Nur, wenn der Zubau an Lkw-Stellplätzen schneller ansteigt als der hinzuwachsende Zusatzbedarf, werden wir das Problem irgendwann in den Griff bekommen“, ist BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt überzeugt. „Und das Problem ist nicht nur ein isoliert zu betrachtendes Logistik-Problem, denn ausgeruhte Lkw-Fahrer erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.“

Das System des sogenannten Kolonnenparkens erscheint nach den derzeit vorliegenden Praxiserfahrungen als eine geeignete Ergänzung zum Lkw-Stellplatzbau – ersetzen kann sie ihn angesichts von 35.000 bis 40.000 fehlenden Stellplätzen entlang der Bundesautobahnen nicht. Darüber hinaus ist die Politik auf europäischer und Bundesebene gefordert, durch entsprechende Förderprogramme geeignete Anreize für zusätzliche Lkw-Stellplätze auf Betriebshöfen von Transportunternehmen und Speditionen wie auch bei Unternehmen der verladenden Wirtschaft zu setzen.

(EU-Recycling 11/2019, Seite 3, Foto: Marc Szombathy)