WEEE-Vorschriften werden im hohen Ausmaß nicht eingehalten

Der Verband Europäischer Rücknahmesysteme für Beleuchtung, EucoLight, untersuchte den Verkauf von Elektro(nik)-produkten auf Online-Marktplätzen in zehn europäischen Ländern.

Die auf der Verbandskonferenz am 6. November in Brüssel vorgestellten Studienergebnisse zeigen, dass die nationalen Anforderungen für die Finanzierung der Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten von ausländischen Anbietern meist nicht eingehalten wurden. Die Nichteinhaltung wurde bei einer Vielzahl von Produktgruppen festgestellt. Besonders problematisch waren kleinere Elektroprodukte wie LED-Lampen, bei denen die Nichteinhaltung im Bereich von 78 bis 100 Prozent je nach Land lag.

Referenten aus Deutschland, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich informierten über Konzepte zur Bekämpfung der Umgehung in ihrem Land. Es wurden verschiedene Wege der Länder vorgestellt, um die Gesetzeslücken zu schließen und die Durchsetzung zu verbessern. Vertreter der EU-Kommission stellten längerfristige Lösungsansätze im Rahmen der Abfallrichtlinie und ein neues Gesetz über digitale Dienste vor. Vertreter von Online-Plattformen äußerten sich unterschiedlich. Teils wurde die Verantwortung für die Entsorgung von Elektroaltgeräten zurückgewiesen; es wurde aber auch die Bereitschaft signalisiert, Verantwortung zu übernehmen, wenn eine novellierte Gesetzgebung zu deutlichen Vereinfachungen führte. Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion, in der betont wurde, dass die gegenwärtige Nichteinhaltung von Gesetzen zur Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden für konforme europäische Händler und Hersteller sowie deren Rücknahmesysteme verursacht.

(EU-Recycling 12/2019, Seite 3, Foto: O. Kürth)