Deutschland exportierte 2022 deutlich weniger Schrott

Laut den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten, vorläufigen Daten waren die Schrottexportmengen im Jahr 2022 deutlich rückläufig.

Im Berichtsmonat Oktober 2022 lagen die ausgeführten Mengen bei 636.200 Tonnen – im Vergleichsmonat 2021 bei 656.300 Tonnen. In die Länder der EU(27) führte Deutschland 541.500 Tonnen aus. Größter Abnehmer waren die Niederlande mit 136.420 Tonnen, gefolgt von Italien mit 130.440 Tonnen, wobei jedoch die Italiener die Einfuhrmengen gegenüber den beiden vorherigen Monaten deutlich gesteigert hatten.

Im Zeitraum Januar bis Oktober sanken die eingeführten Mengen insgesamt um 13,1 Prozent auf 6,491 Millionen Tonnen, und die in die Länder der EU(27) ausgelieferten Mengen fielen um 16,5 Prozent auf 5,457 Millionen Tonnen. Die Niederländer behaupteten zwar ihren Platz mit 1,291 Millionen Tonnen als erster Adressat für die deutschen Schrottausfuhren; allerdings fielen die Mengen gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum deutlich um 20 Prozent. Nach Italien wurden mit 1,225 Millionen Tonnen 14 Prozent weniger Schrotte in 2022 als im Vergleichszeitraum des Vorjahres geliefert.

Die wichtigsten Abnehmer in Drittländer für deutsche Schrotte waren die Türkei mit 571.274 Tonnen (minus ein Prozent gegenüber 2021), gefolgt von der Schweiz mit 249.000 Tonnen (minus 14,8 Prozent gegenüber 2021) und Indien mit 138.500 Tonnen (plus 156 Prozent gegenüber 2021). Die vom indischen Zoll gemeldeten Einfuhrmengen weisen mit 66.000 Tonnen jedoch einen deutlich geringeren Umfang aus, was unter anderem den Schluss zulässt, dass große Mengen zu einem späteren Zeitpunkt gekauft wurden.

Autorin: Birgit Guschall-Jaik, bvse-Schrottexpertin

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 02/2023, Seite 38, Foto: O. Kürth)