Die erste kommerzielle hydrometallurgische Batterierecyclinganlage

Fortum Battery Recycling hat in Harjavalta, Finnland eine hochmoderne hydrometallurgische Recyclinganlage für Batteriematerialien in Betrieb genommen – die erste kommerzielle und in Bezug auf die Recyclingkapazität größte hydrometallurgische Anlage in Europa, wie es heißt.

Der neu errichtete Hub soll dazu beitragen, die steigende Nachfrage europäischer Batteriehersteller nach nachhaltigen Sekundärbatteriematerialien zu decken und gleichzeitig die Abhängigkeit Europas von importierten kritischen Batterierohstoffen zu verringern.

„Mit unserer modernen, CO2-optimierten hydrometallurgischen Anlage in Harjavalta können wir auf nachhaltige Weise die Materialien für neue Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge und industrielle Anwendungen produzieren, die dringend benötigt werden“, erklärte Tero Holländer, Head of Business Line Batteries bei Fortum Battery Recycling, anlässlich der Eröffnung. „Dank unserer Technologie können 95 Prozent der Metalle aus der schwarzen Batteriemasse wiedergewonnen und in den Materialkreislauf zur Herstellung neuer Lithium-Ionen-Batteriechemikalien zurückgeführt werden.“

Nach den höchsten Sicherheitsstandards
Im Verfahren werden kritische Metalle aus End-of-Life-Lithium-Ionen-Batterien sowie aus Ausschuss aus der Batterieproduktion zurückgewonnen und im industriellen Maßstab Sekundärmetalle für neue Lithium-Ionen-Batterien produziert. Die Anlage stellt bereits heute Nickel- und Kobaltsulfate her und erfüllt damit aktuelle Kundenspezifikationen. Die hydrometallurgische Anlage in Harjavalta wurde laut Holländer nach den höchsten Sicherheitsstandards für Mensch und Umwelt entwickelt und gewährleistet eine niedrige CO2-Bilanz bei maximaler Recyclingeffizienz.

Foto: Fortum Battery Recycling

Die Batterieaufbereitungsprozesse von Fortum Battery Recycling erzielen den Angaben des Unternehmens zufolge höchstmögliche Recyclingraten und bieten einen geschlossenen Kreislauf für das Batterierecycling in Europa. Dazu gehört die mechanische Vorbehandlung von Batterien in Kirchardt, Deutschland und Ikaalinen in Finnland und die hydrometallurgische Rückgewinnung von Metallen in Harjavalta. Indem Fortum mechanische und hydrometallurgische Prozesse kombiniert, ist es möglich, bis zu 80 Prozent einer Batterie zu recyceln. Darüber hinaus verarbeitet Fortum Battery Recycling Nebenströme aus der Industrie. Am Standort Tornio in Finnland werden mithilfe des hydrometallurgischen Verfahrens sekundäre Batteriematerialien aus den Nebenströmen der dort ansässigen Metallindustrie zurückgewonnen und daraus ein aufbereitetes Nickelprodukt erzeugt.

www.fortum.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 06/2023, Seite 19, Foto: Fortum Battery Recycling)