Baustoffe retten: So gelingt es, Häuser zu recyceln

Kommen Häuser in die Jahre, findet oftmals eine Sanierung statt. In vielen Fällen werden Gebäude jedoch auch abgerissen. Das ist immer dann der Fall, wenn das Sanieren zu aufwendig oder mit zu hohen Kosten verbunden ist. Beim Abriss muss jedoch nicht jeder Baustoff auf der Deponie landen. In vielen Gebäuden stecken wertvolle Materialien, die sich hervorragend wiederverwenden lassen. Dabei gilt es, zu retten, was noch zu retten ist.

Wie lassen sich Baustoffe retten?
Hauseigentümer, die sich ein Haus kaufen oder bauen, wünschen sich natürlich eine Immobilie für die Ewigkeit. Doch die meisten Wohnhäuser, Bürobauten oder Industriegebäude weisen schon nach wenigen Jahrzehnten erste Schäden auf. Diese lassen sich manchmal durch aufwendige Sanierungen verbessern. Oft fällt jedoch ein Abriss an, bei dem viele interessante Materialien und Baustoffe zutage kommen. Dabei sind es vorrangig Baustoffe aus dem Innenbereich, die interessant sind. Dazu gehören neben Glaswänden, auch Feuer- oder Schallschutztüren.

Auch Kabel gelten in diesem Rahmen als sehr wertvoll. Dabei ist es eher das kostbare Rohmaterial in den Kabeln, das es zu retten gilt. Um jedoch die Kupferlitzen aus der Gummiummantelung zu befreien, ist gewisses Fingerspitzengefühl und viel Zeit nötig. Um Kabel sorgfältig und zuverlässig zu bearbeiten, können Kabelschälmaschinen helfen. Diese Maschinen unterscheiden sich zwischen manuellen und elektrischen Modellen. Die handbetriebene Kabelabisoliermaschine lässt sich mithilfe einer Kurbel bedienen, während die elektrische Kabelschälmaschine vollautomatisch funktioniert. Je nach Varianten und Leistung ist es demnach möglich, viele Meter Kabel pro Minute zu bearbeiten. Mehr zu den Vorteilen einer Kabelschälmaschine können Interessierte im Internet oder bei einem Experten in Erfahrung bringen.

Warum retten viele Bauunternehmen keine Baustoffe?
Das Recyceln von Baustoffen ist eine Herausforderung. Nicht nur die Arbeit vor Ort, auch der Transport, die Lagerung der Materialien sowie die Instandsetzung kosten sowohl Zeit als auch Geld. Zudem müssen Zwischenhändler immer abwägen, ob und wie sie die Baustoffe wiedereinsetzen oder verkaufen können. Hier gilt es, verschiedene Prozesse zu bedenken und Entscheidungen zu treffen.

Dabei hat das Recyceln von Häusern durchaus ökologische Gründe. Nicht jeder Rohstoff steht der Menschheit in unbegrenztem Umfang zur Verfügung. Dennoch geht die Bauwirtschaft mit vielen verschiedenen Werk- und Rohstoffen sehr verschwenderisch um. Sie zählen mitunter sogar zu den größten Abfallproduzenten. Es gilt in diesem Rahmen also, eine Wende vorzunehmen. Das kann sich nicht nur auf die Umwelt vorteilhaft auswirken – auch die Kosten lassen sich durch Recycling besser kompensieren. Zwar sind neue Baustoffe oder Materialien verhältnismäßig kostengünstig, doch nicht immer von guter Qualität. Das bedeutet, dass ein Neueinsatz in wenigen Jahren bereits nötig ist. Wer jedoch Baustoffe rettet und recycelt, profitiert oftmals von hochwertigen Produkten, die noch für viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte lange halten.

In diesem Rahmen sind jedoch nicht nur Bauunternehmen, sondern auch Privatleute gefragt. Es gibt viele Möglichkeiten, um Baustoffe neues Leben einzuhauchen. Nicht nur die Architektur kann vom Recycling großen Nutzen schöpfen. Auch Profi-Handwerker, Designer oder private Bastler sehen einen deutlichen Vorteil in den Gebrauchtwaren, mit denen sie verschiedene Arbeiten vollenden können. Was für den einen Schrott ist, gilt für andere als wahres Schmuckstück. Allein im Bereich Mineralien und Metallen können jedes Jahr über 1,15 Milliarden Tonnen Werkstoffe gerettet werden, die einen Wert von mehreren 100 Milliarden Euro haben – es lohnt sich also, ein wenig über den Tellerrand zu schauen und wertvolle Ressourcen zu nutzen, die bereits reichhaltig zur Verfügung stehen.

Autorin: Janine Schiebener (12.09.2023)